10.000 B.C.
USA 2008
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 104 Min.
Studio: Warner Bros.
Vertrieb: Warner
Filmzine-Review vom 11.07.2008
Der junge Jäger D’Leh (Steven Strait) vom Stamm der Yaghal erlegt den Bullen einer
Mammut-Herde und wird zur Belohnung in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen und
darf außerdem die Schönheit Evolet (Camilla Belle) heiraten. Als finstere Sklavenhändler
jedoch die Auserwählte und einen Großteil des Stammes entführen, muss D’Leh sich
beweisen. Zusammen mit seinem Mentor Tic Tic (Cliff Curtis) nimmt er die beschwerliche
Verfolgung auf…
In den USA ist Roland Emmerich seit vielen Jahren als zuverlässiger Lieferant von
soliden Blockbustern bekannt. Mit seiner neuesten Produktion 10.000 B.C. hat sich
der deutsche Erfolgsregisseur allerdings einen groben Aussetzer gegönnt. Historisch ist das
130 Millionen Dollar teure Steinzeitspektakel ungefähr so präzise wie Familie Feuerstein:
munter werden verschiedene Epochen und mystische Legenden zusammengewürfelt und mit
exotischen Tieren von Mammut bis Säbelzahntiger und gefräßigen Vogel-Dinos gepaart. Den
großzügigen Umgang mit Fakten kann man 10.000 B.C. angesichts des reinen
Blockbuster-Charakters natürlich nur bedingt ankreiden. Was vielmehr enttäuscht, ist das
Erzähltempo, das sich ähnlich schwerfällig wie die durchwachsen animierten
Mammut-Herden präsentiert. Die gestelzten Dialoge sind teilweise am Rande der
Lächerlichkeit, da kann sich die sonore Erzählstimme von Armin Mueller-Stahl (bzw. Omar
Sharif im Original) noch so viel Mühe geben. Auch schauspielerisch gibt das Epos nicht viel
her: Der gänzlich uncharismatische Rastalocken-Held Steven Strait geht im Effekt-Getöse
ebenso hoffnungslos unter wie die anderen Darsteller. Vielleicht hätte Emmerich die eine
odere andere Million in ein bekanntes Gesicht investieren sollen, selbst die letzte Uwe
Boll-Pleite Schwerter des Königs hatte ein prominenteres Aufgebot am Start.
Gedreht wurde an spektakulären Schauplätzen wie Namibia, Südafrika und Neuseeland,
trotzdem wirken alle Einstellungen CGI-technisch mächtig aufgeblasen. Mel Gibson hat sein
jüngstes Maya-Abenteuer Apocalypto, das im Wesentlichen die gleiche Geschichte
erzählt, um ein Vielfaches überzeugender umgesetzt.
Die technisch erstklassige DVD-Umsetzung mit mächtiger Sound-Kulisse und Top-Bild
ist leider nur ein schwacher Trost. Extras bieten lediglich die deutlich teurere Steelbook
Special Edition oder die Blu-ray-Fassung.
Marcs Filmwertung
Bescheiden unterhaltsames, keimfrei umgesetztes Abenteuer-Epos – das hat man beim \“Schwäbischen Spielberg\“ schon deutlich besser gesehen.
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Camilla Belle, Cliff Curtis, Omar Sharif, Steven Strait
Musik: Harald Kloser, Thomas Wanker
Produzent(en): Mark Gordon, Michael Wimer, Roland Emmerich