13 Geister

© Columbia Tristar Home Entertainment

© Columbia Tristar Home Entertainment

13 Geister

Thir13een Ghosts

USA 2001

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 87 Min.

Studio: Columbia Pictures

Vertrieb: Columbia Tristar Home Entertainment

Filmzine-Review vom 09.08.2002

Der leicht verschrobene Geisterjäger Cyrus (F. Murry Abraham) hinterlässt nach seinem Ableben seinem Neffen Arthur (Tony Shalhoub) ein gigantisches Anwesen. Während Arthur mit seinen Kids die neue Heimat besichtigt, wird das schaurige Geheimnis der Gemäuer schnell gelüftet…

Dass das Horrorfilm-Genre seit geraumer Zeit dahinsiecht und dringend eine Frischzellenkur benötigt, sollte inzwischen bekannt sein. Altmeister wie John Carpenter, Wes Craven oder Sam Raimi kann man entweder nicht mehr ernst nehmen (Carpenter’s Ghosts of Mars), lassen nichts mehr von sich hören (Craven) oder aber haben dem Genre den Rücken zugekehrt (Raimi). Wo also bleibt der innovative Nachwuchs mit neuen Ideen und frischem Blut? Steve Becks 13 Geister (nach dem 99er Haunted Hill ein weiteres Remake des Trashklassikers von William Castle) ist es gewiss nicht. Blut fließt zwar in rauen Mengen, aber von Innovation oder Originalität fehlt leider jede Spur. Schon die PreTitle-Sequenz lässt nichts Gutes verheißen: Auf einem Autofriedhof versucht eine Gruppe von Ghostbusters, mit hochmodernen Gerätschaften ein paar untote Seelen einzufangen und wird dabei genregerecht dezimiert. Dies geschieht in einer derartig hektischen und lärmenden Schnittfolge, dass Spannung und Atmosphäre sich erst gar nicht entwickeln können. Es kommt noch schlimmer: Nachdem die Darsteller im Spukhaus auf die 13 Geister treffen, wird’s unerträglich. Die Geister, die nur mit speziellen Brillen gesehen werden können (die praktischerweise überall im Haus rumliegen), werden stets nur für einen Bruchteil einer Sekunde gezeigt. Diese „Jetzt sieht man sie, jetzt sieht man sie nicht“-Schnitttechnik geht einem auf die Dauer nicht nur auf die Nerven, sondern bereitet in Kombination mit der überstrapazierten Geräuschkulisse regelrecht Kopfschmerzen. Am Ende geht es dann drunter und drüber: die Untoten metzeln ein wenig, das Haus (produktionstechnisch immerhin ein kleines Highlight) spielt verrückt, die Menschen laufen aufgebracht hin und her. Alles wie gehabt, nach 87 Minuten hat die Qual ein Ende. Und die Schauspieler? Es gibt einen altklugen kleinen Jungen, der am Ende selbstverständlich überlebt, eine kreischende Shannon Elisabeth in bester Scream Queen-Tradition und einen finster dreinblickenden F. Murray Abraham (unvergessen als Mozart-Gegenspieler Salieri in Amadeus), der sich für diesen Schund schämen sollte.

Im Gegensatz zur bescheidenen Qualität des Films gibt es an den technischen Aspekten der DVD wenig auszusetzen. Das Bild ist fehlerfrei umgesetzt und hat auch mit den zahlreichen dunklen Szenen keinerlei Probleme. Der 5.1 Sound ist zuweilen sehr aggressiv und versucht (vergeblich), die schwache Story mit Surround-Effekten aufzumöbeln. Die Extras bieten einen Audiokommentar, ein Making Of und als Höhepunkt einen kurzen Beitrag über die 13 Geister. Dass dieses Feature mehr Atmosphäre verbreitet als der gesamte Film und endlich auch Details der Untoten zeigt, spricht Bände.

 

Marcs Filmwertung

So viele Geister und doch nur Schwachsinn: ein ernstzunehmender Anwärter auf die Goldene Himbeere.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

Alle Reviews anschauen

Leserwertung

Eure Leserwertung:

Cast & Crew

Themen/Keywords

Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert