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9½ Wochen

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9½ Wochen

Nine ½ Weeks

USA 1986

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 117 Min.

Vertrieb: Filmconfect Home Entertainment GmbH

Filmzine-Review vom 25.09.2018

Galeristin Elizabeth (Kim Basinger) lernt den gutaussehenden mysteriösen John (Mickey Rourke) kennen. Er verwöhnt sie mit teuren Geschenken, trägt sie auf Händen, doch ihre Liebesspielchen schlagen schnell um in eine einseitige Dominanz- und Demütigungssituation, mit der sich Liz eigentlich nicht wohl fühlt. Nach einer gescheiterten Ehe will sie ihren Traum von einer erfüllten Beziehung nicht aufgeben und lässt sich immer wieder auf die unterwürfige Rolle ein…

Mit seiner Werbefilm- und Videoclip-Ästhetik definierte der britische Regisseur Adrian Lyne in den 1980ern nachhaltig den visuellen Stil vieler Blockbuster. Bei der Kritik wurden seine Werke – nicht ganz zu Unrecht – oft auf oberflächliche Reize reduziert, doch mit Flashdance, Eine verhängnisvolle Affäre und eben 9½ Wochen schuf der Filmemacher gleich drei Klassiker dieser Dekade. Aus heutiger Sicht erscheint das Erotikdrama eher zahm und würde heute wohl kaum mehr so hohe Wellen schlagen wie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Vielmehr fragt man sich, was Elizabeth bei diesem Typen hält, der außer einem Hundeblick, einem unangemessen starken Ego und einem Penthouse in Schwarz-Chrom-Ästhetik mit dem Charme eines Konferenzraums nicht viel zu bieten hat. Eigentlich hätte ihr spätestens nach 9½ Stunden klar sein müssen, dass John Gray (50 Shades lässt grüßen) einen an der Klatsche hat. Immer wieder sagt sie Nein, ist kurz davor alles hinzuschmeißen, will sich seinen dämlichen Dominanzspielchen nicht beugen – und kommt doch nicht von ihm los. Auch wenn gefühlt die Hälfte ihrer Screentime darauf verwendet wird, dass sich Kim Basinger durch die Haare wischt oder den Daumen in den Mund steckt, gelingt es ihr den allmählichen emotionalen Zusammenbruch von Elizabeth überzeugend zu transportieren. Zu diesem Zweck schürte Lyne bewusst ein Klima der Verunsicherung am Set, ließ seine Protagonisten nicht miteinander reden und besprach sich ausschließlich mit Rourke, um Basinger zusätzlich aus dem Konzept zu bringen.

 

Blu-ray Extras:

    • Trailer zum Film
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

80er-Jahre-Erotik-Klassiker, der als Inspiration für die „50 Shades of Grey“-Reihe gilt.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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