LiebesLuder

© Highlight Home Entertainment

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LiebesLuder

D 2000

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 87 Min.

Studio: Boje Buck

Vertrieb: Highlight Home Entertainment

Filmzine-Review vom 05.08.2001

Als eines Tages die Studentin Ina (Mavie Hörbiger) auftaucht, ist es im sauerländischen Meschede vorbei mit der Idylle. Ina verdreht den Männern gleich reihenweise den Kopf und sorgt so für reichlich Unruhe in der Kleinstadt. Mit einer vorgetäuschten Schwangerschaft versucht sie ihre vermeintlichen Liebhaber zu erpressen…

Den Großteil seiner Filme hat Detlev Buck (Wir können auch anders) in der norddeutschen Tiefebene angesiedelt, mit Liebesluder wagt sich der ehemalige Bauer ins beschauliche Sauerland. Der für den Regisseur so typische lakonische Humor kommt dabei insbesondere in der Anfangsstunde zum Tragen, im (schwächeren) Schlussdrittel bleibt Liebesluder dann leider zu unentschlossen zwischen Krimigroteske und rabenschwarzer Provinzposse. Dem Drehbuchangriff auf die scheinheilige Fassade der ach so anständigen Wohlstandsspießer fehlt mitunter auch ein wenig der Biss. So kann man als Zuschauer zwar über Tupperware, Kaffeekränzchen und Strickpullover schmunzeln, doch zu viel mehr reicht es leider nicht. Auch fehlt es an möglichen Identifikationsfiguren, dass Männer allesamt Schweine sind, weiß man ja nicht erst seit dem Ärzte-Hit, doch auch die Frauen werden eher mit Spott und Häme überschüttet. Das Schauspielerensemble hinterlässt trotzdem einen ausgezeichneten Eindruck, besonders Mavie Hörbiger als verführerische Femme Fatal und Pierre Besson als selbstgefälliger Kotzbrocken haben starke Momente. TV Comedy-Star Anke Engelke schlägt sich in ihrem Kinodebüt in der Rolle der scheinbar naiven Hausfrau ebenfalls beachtlich und bezog zu Unrecht allgemeine Kritikerschelte.

Mit der DVD-Umsetzung aus dem Hause Highlight kann man zufrieden sein. Das Bild zeigt keine nennenswerten Schwächen und unterstreicht mit überwiegend düsteren Farben den makaberen Grundton der Story. Der 5.1 Sound ist vorlagenbedingt sehr dialoglastig, streut aber an einigen Stellen auch schöne Surroundeffekte ein. Ein bisschen mehr bei den Extras hätte es schon sein dürfen, neben einigen kurzen Interviews oder Statements mit Buck und Co gibt’s lediglich eine laue Trailershow.

 

Marcs Filmwertung

Schwarze Provinzposse mit dem typischen Humor à la Buck.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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