Menace II Society

© Kinowelt Home Entertainment

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Menace II Society

USA 1993

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 93 Min.

Studio: New Line Cinema

Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment

Filmzine-Review vom 21.08.2001

Der 18-jährige Cain (Tyrin Turner) wächst mitten in Watts auf, einem berüchtigten Schwarzenviertel von Los Angeles. Zusammen mit seinen Kumpels lebt er in einer gewalttätigen kriminellen Welt ohne Zukunftsperspektiven. Einen Ausweg scheint es für Cain vorerst nicht zu geben…

Das sogenannte New Black Cinema feierte zu Beginn der 90er Jahre große künstlerische und vor allem kommerzielle Erfolge. Neben dem bereits etablierten Spike Lee (Do The Right Thing) lieferten neue junge schwarze Filmemacher ihre zornigen Debütfilme ab. Der bekannteste und beste Film dieser Zeit ist John Singletons Boyz In The Hood, gleich danach folgt der thematisch ähnlich angelegte Menace II Society von den Brüdern Allen und Albert Hughes (Dead Presidents). Der Film beschreibt überaus authentisch die miserablen Lebensbedingungen unter denen junge Schwarze in den amerikanischen Großstadtghettos aufwachsen. Gängige Moralvorstellungen treten dabei schnell außer Kraft: Gewalt ist cool, Drogen sind cool, Waffen sind Cool und Frauen allesamt ‚Bitches‘, nach diesen Maximen handelnd führen die jugendlichen Schwarzen meist ein kurzes Leben oder landen mit fast 100%iger Sicherheit früher oder später im Knast. Der ausweglose Teufelskreis spiegelt sich auch in gesellschaftlichen Statistiken wieder: Mord ist in den USA immer noch die Haupttodesursache für schwarze Männer zwischen 15 und 30. In einer Stelle des Films sagt der unberechenbare O-Dog „Ich bin der amerikanische Albtraum: Jung, schwarz und mir ist alles scheißegal.“ Dieser Satz trifft erstklassig die Grundeinstellung der jungen Ghettobewohner und hat in den USA die Diskussion um Rassendiskriminierung angestachelt. Allein dies ist natürlich ein großer Verdienst der beiden Regisseure, die den Film im Alter von gerade mal 21 Jahren fertiggestellt haben. Zuweilen fühlt man sich angesichts der unglaublichen Brutalität und den als Identifikationsfiguren gänzlich ungeeigneten Charakteren wie vor dem Kopf gestoßen, doch andere Emotionen sind für Menace II Society auch nicht angebracht.

Die von Kinowelt veröffentlichte DVD bietet neben der deutschen Fassung lediglich die amerikanische Originalversion und 6 Trailer zu anderen Filmen. Schade, angesichts der brisanten Thematik hätte man sich schon noch einige Hintergrundinfos gewünscht. Auch technisch ist die Scheibe wenig überzeugend, der Ton liegt unverständlicherweise lediglich in Dolby Digital 2.0 vor. Das Bild enttäuscht auf ganzer Linie mit schlechter Schärfe und extrem schwachen Kontrasten.

 

Marcs Filmwertung

Gnadenloses Drama über das Aufwachsen in den Ghettos von L.A.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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