Out of Rosenheim
D 1987
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 104 Min.
Studio: Pelemele Film
Vertrieb: Arthaus | Kinowelt Home Entertainment
Filmzine-Review vom 12.12.2002
Jasmin Münchgstettner (Marianne Sägebrecht) wird mitten in der kalifornischen Mohave Wüste von ihrem Ehemann sitzen gelassen. Als urbayrische Frau in traditioneller Kleidung könnte man sich keinen Ort
auf der Welt vorstellen, an dem sie deplatzierter wirken würde. Ähnlich geht es der Motelbetreiberin Brenda (CCH Pounder), in deren Unterkunft Jasmin kurz darauf strandet. Obwohl auch sie gerade von ihrem Mann
verlassen wurde, ist sie der Fremden gegenüber äußerst skeptisch. Doch Jasmin bleibt notgedrungen im Hotel wohnen, und so müssen sich die beiden Frauen miteinander arrangieren.
Natürlich treffen in Out of Rosenheim Klischees aufeinander. Beide Frauenfiguren sind überzeichnet, aber gerade diese Überzeichnung macht die großen Unterschiede der aufeinander treffenden Kulturen deutlich und den Kennenlernprozess dadurch umso besser nachvollziehbar.
So lebt sich Jasmin nach und nach ein und übernimmt, zunächst eher unwillkommen, eine Rolle im Restaurant. Mit ihrer bayrischen Ordnungswut greift sie Brenda beim Organisieren des Motels und des Restaurants unter
die Arme und wird so schließlich ein Teil der Familie. Als sie dann noch, mit einigen Zaubertricks ausgerüstet, zur lebenden Attraktion des Restaurants wird und dafür sorgt, dass sich auch mal ein paar Gäste im Etablissement am Rande der Wüste blicken lassen, scheint alles perfekt.
Wenn man sich auf diesen Film einlässt, so wird man Zeuge der phantastischen darstellerischen Leistungen von Marianne Sägebrecht, CCH
Pounder und Jack Palance, die alle drei dem Zuschauer ihre Versionen von extrem verschrobenen Charakteren servieren und dadurch den Film in
Bewegung halten.
Die DVD ist mit schönen, bewegten Menüs ausgestattet und bietet neben den englischen und deutschen Stereotonspuren auch einen
Audiokommentar, auf dem sich Regisseur Percy Adlon und seine Hauptdarstellerin Marianne Sägebrecht ausgiebig über ihren Film unterhalten. Dabei verlieren sie sich in amüsanten Anekdoten (z.B. über
den alten Hollywoodhaudegen Jack Palance, der hier als in einem Trailer wohnender Maler auftritt) und vermitteln eine sehr ‚bayrische‘ Sicht auf
den Film. Daneben finden sich nur noch ein Trailer und Starinfos auf der DVD, aber alles, was in einem Making Of hätte berichtet werden können,
kommt eigentlich auch im Audiokommentar vor, deswegen schmerzt die Abwesenheit einer Doku kaum.
Beim Transfer hat sich Kinowelt recht gut geschlagen. Vor allem bei den zahlreichen Aufnahmen der Sonnenauf- und -untergänge in der Wüste ist zwar deutliches Korn zu sehen, die Ursache wird aber wohl beim
inzwischen 15 Jahre alten Filmmaterial liegen. Dieses scheint außerdem der Grund für häufig wechselnde Farbgebungen zu sein, die auch schon mal
von Schnitt zu Schnitt auftreten können und teilweise etwas irritierend wirken.
Arnos Filmwertung
Ein durch und durch sonderbarer Film mit phantastischen Schauspielern, der auf seine Weise zu fesseln vermag.
- Basil, der große Mäusedetektiv (Special Collection) - 14. Mai 2003
- David Gilmour – In Concert - 7. Mai 2003
- Insomnia – Schlaflos - 1. April 2003
- Die amerikanische Nacht - 12. März 2003
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: CCH Pounder, Jack Palance, Marianne Sägebrecht
Musik: Bob Telson
Produzent(en): Eleonore Adlon, Percy Adlon