© Mercury Records
INXS – I’m Only Looking (Best Of)
Australien 2004
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 266 Min.
Vertrieb: Mercury Records
Filmzine-Review vom 06.10.2004
Häufig verbirgt sich hinter auf den ersten Blick noch vielversprechenden „Best of“-Compilations nichts anderes als der verzweifelte Versuch, mit wahllos zusammengewürfelten Videos und Archivschnipseln den Fans ein paar zusätzliche Euros aus der Tasche zu leiern.
Die diesen Sommer erschienene Doppel-DVD I’m Only Looking – Best Of der australischen Rock- & Pop-Veteranen von INXS zeigt, wie es richtig geht. Getrennt in einen Video-Teil, der mit fast zwei Stunden Laufzeit 25(!) Clips aus allen Schaffensphasen der Band präsentiert, und einen satt gefüllten Bonusbereich auf der zweiten Scheibe, findet sich hier einfach alles, was zu einer gelungenen Compilation dazu gehört. Alle Videos wurden vorbildlich restauriert, auch wenn die ersten Tracks aus den frühen Achtzigern dabei optisch nicht mehr auf heutiges Niveau zu heben waren. Doch der eigentliche Clou kommt noch: alle Videos, alle Live-Mitschnitte und alle Bonus-Songs sind in fantastischer Qualität remastered und überraschen, auch bei den bis zu 25 Jahre alten Aufnahmen, mit einer tollen 5.1-Abmischung.
Disk Nummer 2 setzt den Freuden-Tanz, den Fans nach Genuss der Videos bereits angestimmt haben dürften, ungebremst fort. Es wartet fast eine Stunde ausgewählte Live-Power aus zwei Jahrzehnten und vier Kontinenten, gefolgt von einer mehr als doppelt so langen „Zugabe“ der Extraklasse. Darunter mit „Welcome To Wherever You Are“ und einem „Behind The Scenes“ zwei äußerst interessante Dokumentationen. Unter den Überschriften „Remixed“ sowie „Rare & Unreleased“ warten insgesamt noch mal neun Tracks, und selbst die meist eher langweilige Fotogalerie kann hier mit einigen sehenswerten Aufnahmen in Vollbildqualität locken. Und als sei das alles noch nicht genug, werden auf beiden Scheiben fast alle Songs von den Bandmitgliedern aus heutiger Sicht eingeleitet und durch amüsante Anekdoten ergänzt. Schade, dass der 1997 verstorbene Frontmann Michael Hutchence dieses Meisterwerk nicht mehr erleben und über sein musikalisches Schaffen hinaus bereichern durfte.
Mikes Filmwertung
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