© Paramount Home Entertainment
Super Size Me (2 DVDs)
USA 2004
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 84 Min.
Studio: Alliance Atlantis
Vertrieb: Paramount Home Entertainment
Filmzine-Review vom 17.01.2005
Super Size Me lautet das Experiment, Morgan Spurlock heißt das Versuchskaninchen, McDonalds ist seine Wirkungsstätte – 30 Tage lang ernährte sich der Amerikaner ausschließlich von Fast Food. Seine Regeln: 3 Mahlzeiten am Tag bei McDo zu sich nehmen, alle Gerichte auf der Karte mindestens einmal probieren und – wenn immer es ihm angeboten wird – das SuperSize-Menü wählen…
Das Ergebnis ist erschreckend: 25 Pfund nimmt Spurlock in nur einem Monat zu, der Cholesterinspiegel steigt in bedenkliche Höhen, und dramatische Leberfettwerte veranlassen die Ärzte, ihm zum vorzeitigen Abbruch des Selbstversuchs zu raten. Er selbst klagt über Migräne, Depressionen, Müdigkeit und Anzeichen von Abhängigkeit – seine Freundin weiß von nachlassender Manneskraft zu berichten. Wie ungesund Fast Food ist, muss einem ja eigentlich keiner erzählen, doch Spurlock zeigt in seiner unterhaltsamen Doku ganz im Stil von Michael Moore weitere Missstände auf, wie etwa bei der Verpflegung in den amerikanischen Ganztagsschulen. Außer Pizza, Pommes und Süßigkeiten bleibt den Schülern nicht viel anderes übrig als tagtäglich fettige, kalorienreiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Die Folge: 37% der US-Kids sind übergewichtig (60% der Erwachsenen). McDonald’s bringt im Jahr mehr Spielzeug unter’s Volk als Toys-R-Us und jedes Kleinkind kann das große gelbe M und den rotgelockten Ronald McDonald identifizieren. Nach 30 Tagen Burger-Diät hat Spurlock die Tortur überstanden und das Risiko eines Herzinfarkts sowie seinen Körperfettanteil verdoppelt. Glücklicherweise ist seine Freundin Veganerin, der es durch eine gezielte Ernährung innerhalb von 8 Wochen gelingt, Leber- und Cholesterinwerte wieder auf Normalniveau zu bringen. Die angefutterten Pfunde loszuwerden kostet Spurlock jedoch 14 Monate.
Das wohl amüsanteste Feature unter den Bonusmaterialien ist eine Beobachtung der Verschimmelung verschiedener Burger und Fritten über mehrere Wochen. Während die Burger dabei die abenteuerlichsten Farben und Konsistenzen annehmen, ist an den McPommes nach unglaublichen 10 Wochen nicht mal die kleinste Spore zu entdecken! Eigens für die DVD führte Spurlock ein 25-minütiges, sehr interessantes Interview mit Eric Schlosser, dem Autor von „Fast Food Nation“, in dem erschreckende Fakten über die Massentierhaltung und Industrialisierung von Nahrungsmitteln enthüllt werden. Weitere Interviews und einige zusätzliche Szenen von insgesamt über 80 Minuten Länge bieten genug Material zum Schmunzeln und Kopfschütteln, der unterhaltsame Audiokommentar der US-DVD fehlt allerdings.
Ninas Filmwertung
Der Big Mac unter den Dokus: unterhaltsames Fast Food-Experiment der Superlative.
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