Little Miss Sunshine

© 20th Century Fox Home Entertainment

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Little Miss Sunshine

USA 2006

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 98 Min.

Studio: Big Beach Films

Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 06.06.2007

Gestatten, Familie Hoover: Mutter Sheryl (Toni Colette) – vom Alltag gestresst und frustriert; ihr Bruder Frank (Steve Carrell) – nach einem Suizidversuch frisch aus dem Krankenhaus entlassen; Vater Richard (Greg Kinnear) – erfolgloser Motivationstrainer, der sein selbst entwickeltes 9-Stufen-Konzept gern auch seiner Familie aufdrücken möchte; Grandpa (Alan Arkin) – wegen ungehörigen Verhaltens und Kokserei aus dem Altersheim entlassen und Sohn Dwayne (Paul Dano), der vor Monaten ein Schweigegelübde abgelegt hat. Damit Töchterchen Olive (Abigail Breslin) am Schönheitswettbewerb „Little Miss Sunshine“ in Kalifornien teilnehmen kann, quetschen sich die Hoovers in den maroden VW-Bulli und treten eine Reise an, die einige Überraschungen bereit hält…

Dass das Filmemacherehepaar Jonathan Dayton and Valerie Faris nach langjähriger Tätigkeit in der Videoclip-Branche mit dem Spielfimdebüt Little Miss Sunshine den Independent-Überraschungshit des Jahres 2006 landen würde, hätten sie sich wohl nie träumen lassen. Sogar zwei Oscars (bestes Drehbuch und bester Nebendarsteller) sowie zwei weitere Nominierungen (als bester Film und für Abigail Breslin als beste Hauptdarstellerin) konnten verbucht werden. Schwer zu sagen, ob der Erfolg auf das witzige Drehbuch, die präzise Regiearbeit oder die ausnahmslos geniale Besetzung zurückzuführen ist. Die im Prinzip klassische Geschichte der dysfunktionalen Familie unterwegs auf engstem Raum, die am Ende doch zueinander findet, wird durch überzeugende Darsteller und hervorragende Dialoge aufgepeppt. Richards Aufforderung an seine Familie, als der Bus von einer Polizeistreife angehalten wird – „Tut einfach so, als wären wir normal“ – umschreibt die Situation wohl am treffendsten. Beim krönenden Abschluss, der höchst absurden Veranstaltung der Kinder-Miss-Wahl, zeigt sich dann, dass die Hoovers doch aus einem Holz geschnitzt sind und ihr pummeliges Nesthäkchen vor den überamerikanischen Zicken vor und auf der Bühne verteidigen.

In ihrem Audiokommentar, der viel über die Entstehung des Films und die Dreharbeiten verrät, deuten die Regisseure die Existenz weiterer Hintergrundmaterialien an, was den aufmerksamen Zuschauer messerscharf auf eine anstehende Special Edition schließen lässt. Zunächst muss man sich jedoch mit der vorliegenden Version begnügen, die zudem noch 4 alternative Enden (mit optionalem Audiokommentar) zeigt.

 

Ninas Filmwertung

Independent-Komödie, die ausnahmsweise das kitschige Attribut ‚herzerwärmend‘ verdient.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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