Die Fälscher
D | Österreich 2006
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 95 Min.
Studio: Magnolia Film | Aichholzer Film
Vertrieb: Universum Film
Filmzine-Review vom 19.11.2007
Berlin 1936. Der jüdische Meisterfälscher Salomon „Sally“ Sorowitsch (großartiger
Antiheld: Karl Markovics) wird nach seiner Festnahme in das Konzentrationslager
Mauthausen gebracht. Aufgrund seiner künstlerischen Fähigkeiten muss er Portraits
lokaler Nazis anfertigen und kommt einigermaßen über die Runden. 1944 wird Sally
jedoch nach Sachsenhausen verlegt. Dort soll er als Leiter einer streng geheimen
Werkstatt ausländische Währungen fälschen…
Die Story in Stefan Ruzowitzkys Die Fälscher klingt wie ausgedacht, hat sich
aber tatsächlich abgespielt: Unter dem Decknamen „Unternehmen Bernhard“ versuchten
die Nazis, Riesensummen an Pfund und US-Dollar zu fälschen, um somit die Wirtschaft
der Alliierten erheblich zu schwächen. Der österreichische Filmemacher Ruzowitzky
(Anatomie) verarbeitete den Stoff zu einem gleichermaßen packenden wie
bewegenden Drama. Besonders interessant ist dabei der moralische Aspekt: die
inhaftierten Fälscher führen abgeschottet vom grausamen KZ-Alltag ein privilegiertes
Leben, allerdings nur solange, wie sie den Nazis perfekte Blüten liefern. Soll man sich
also zu Handlangern machen lassen und den eigenen Kopf retten oder aber die ganze
Aktion gezielt sabotieren? Mit diesem Dilemma werden nicht nur Protagonist Sorowitsch
und seine Fälscherkumpanen sondern auch die Zuschauer konfrontiert. Bei der
diesjährigen Berlinale war Die Fälscher ein Überraschungserfolg, die
Kinoauswertung lief hingegen nicht so gut. Wenn alles klappt, geht der Film aber 2008
für Österreich um den Oscar als „Bester ausländischer Film“ ins Rennen. Spätestens
dann sollte man die etwas magere DVD-Ausstattung nochmal überarbeiten und mit mehr
Extras upgraden.
Marcs Filmwertung
Kleiner Film, große Wirkung: Komplexe Geschichtsstunde aus Österreich.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: August Diehl, August Zirner, Devid Striesow, Karl Markovics, Marie Bäumer, Thilo Prückner
Musik: Marius Ruhland
Produzent(en): Josef Aichholzer, Nina Bohlmann, Babette Schröder