Blind Side – Die große Chance

© Warner

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Blind Side – Die große Chance

The Blind Side

USA 2009

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 129 Min.

Studio: Alcon Entertainment

Vertrieb: Warner

Filmzine-Review vom 11.08.2010

Der schweigsame schwarze Teenager-Klotz Michael Oher wächst in den Slums von Memphis auf, seine Mutter ist cracksüchtig, seinen Vater kennt er nicht, er ist schlecht in der Schule, seine Zukunftsperspektiven sind alles andere als rosig. Die superreiche Leigh Anne Tuohy (Sandra Bullock) nimmt den Jungen bei sich auf und gibt ihm ein Zuhause und die Unterstützung, die er von seiner eigenen Mutter nie erfahren hat. Mit Familie Tuohy im Rücken avanciert Michael zu einem der gefragtesten High School Football-Spieler des Landes…

Man staunte nicht schlecht, als doch tatsächlich die auf eher seichte Komödien abonnierte Sandra Bullock ausgerechnet den diesjährigen Oscar als beste Hauptdarstellerin einkassierte. Ist The Blind Side ein Oscar-würdiger Film? Wohl kaum. Hat Frau Bullock die Goldstatue verdient? Schon eher. Denn ihr ist es zu verdanken, dass die neureiche Leigh Anne Tuohy kein Abziehbild einer heiligen Samariterin bleibt, sondern eine starke Frau mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, die weiß, was sie will. Die wahre Geschichte des jetzigen NFL-Spielers ist allerdings stark auf die herzensgute weiße Familie konzentriert (allein für den unerträglich klugscheißernden Sohn müsste es Punktabzug geben), über den Menschen Michael Oher erfährt man so gut wie gar nichts. Die zweifellos erzählenswerte Geschichte wird etwas formelhaft und überdramatisiert umgesetzt – immerhin bleibt glücklicherweise der große Knall, auf den man unterbewusst die ganze Zeit wartet, aus.

Bis auf die nicht verwendeten Szenen enthält man dem DVD-Publikum sämtliche Extras vor, wenngleich diese auf der Blu-ray auch nicht gerade üppig ausgefallen sind. Allein schon optisch interessant ist das Gespräch zwischen Sandra Bullock und der echten Leigh Anne Tuohy. Ein weiteres Feature lässt den heutigen Star der Baltimore Ravens zu Wort kommen.

 

Ninas Filmwertung

Sandra Bullocks Oscar-Performance als herzensgute Übermutter ist das einzige Highlight in einem ansonsten kitschigen Sport-Drama.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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