In Darkness
D | Kanada | Polen 2011
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 138 Min.
Studio: Zebra Filom Studio | The Film Works | Schmidtz Katze Filmkollektiv
Vertrieb: Warner Home Video
Filmzine-Review vom 25.11.2012
Polen 1943: In dem von deutsche Truppen besetzten Lvov hilft Leopold Socha (Robert Wieckiewicz) einer Gruppe von jüdischen Ghetto-Flüchtlingen, die sich in der Kanalisation unter der Stadt versteckt haben. Der Pole bringt den Flüchtigen zunächst gegen Bezahlung regelmäßig Lebensmittel, Medikamente und Decken. Seine finanziellen Interessen treten im Laufe der Zeit jedoch immer mehr in den Hintergrund, schließlich entsteht zwischen Leopold und den Juden eine tiefe Freundschaft…
Nach Hitlerjunge Salomon wurde die polnische Filmemacherin Agnieszka Holland für In Darkness abermals für den Oscar (für den besten fremdsprachigen Film) nominiert. Die vielseitige Regisseurin, die regelmäßig bei diversen Qualitäts-Serien in den USA (The Wire, Treme, The Killing) hinter der Kamera steht, gelingt hier ein berührender Beitrag zum Holocaust. Die wahre Geschichte des Kanalarbeiters und Kleinganoven Leopold Socha, der unter Einsatz seines eigenen Lebens über einen Zeitraum von 14 Monaten jüdische Flüchtlinge vor den Nazis rettet, erreicht formal nicht die Brillanz von Spielbergs Schindlers Liste, erzielt aber eine ähnliche erschütternde Wirkung beim Publikum. Besonders die Szenen in der klaustrophobischen, stinkenden, nasskalten und von Ratten verseuchten Kanalisation sind ungemein intensiv. Socha wurde übrigens genauso wie Oskar Schindler später von der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt.
Der herausragende Beitrag bei den Extras der DVD ist eine Begegnung zwischen Agnieszka Holland und der heute 76-jährigen Krystyna Chiger, die letzte Überlebende der zehn Juden, die damals von Leopold Socha gerettet wurden.
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Agnieszka Grochowska, Benno Fürmann, Herbert Knaup, Maria Schrader, Robert Wieckiewicz
Musik: Antoni Lazarkiewicz
Produzent(en): Eric Jordan, Juliusz Machulski, Leander Carell, Patrick Knippel, Paul Stephens, Steffen Reuter