Live and let live
D 2013
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 77 Min.
Studio: Blackrabbit Images
Vertrieb: Alive | mindjazz pictures
Filmzine-Review vom 16.06.2014
Wer Veganismus für eine Modeerscheinung des aktuellen Jahrtausends hält, wird vielleicht überrascht sein, dass das Konzept bzw. der Begriff bereits seit 1944 existiert. Mit dem Bewusstsein für Tierschutz war es damals noch nicht weit her; Massenhaltung und die damit verbundene Tierquälerei waren auch noch kein Thema – Veganismus ist in erster Linie eine ethisch motivierte Lebensweise. Die Tatsache, dass eine Spezies ihre Dominanz ausnutzt und sich eine andere Spezies wie Sklaven untertan macht, um sie zu töten und zu verzehren, lässt sich nicht mit jedermanns Gerechtigkeitssinnn vereinbaren.
Die deutsche Produktion Live and Let Live besteht überwiegend aus Interviews mit Experten verschiedenster Fachrichtungen – Biologen, Ökologen, Soziologen, Philosophen, Ernährungswissenschaftlern, Tierschutz-Aktivisten oder den Betreibern eines Kuh-Altersheims. Sie alle beleuchten einen Aspekt des Themas und bringen überzeugende Argumente vor; eine Gegenseite bzw. kritische Stimmen gibt es nicht. Auch abschreckende Bilder von Schlachtbetrieben, Legebatterien oder ähnlichem fehlen überraschenderweise (wer es verkraftet, kann diesbezüglich auf Youtube nach dem Filmchen „Meet your meat“ suchen). Marc Pierschel will informieren, nicht missionieren. Seine Doku liefert so jedem, der für das Thema empfänglich ist, wertvolle Denkanstöße. Wer beim Anblick der Kuh auf dem Cover schon an den nächsten Steakhaus-Besuch denkt, wird sich den Film ohnehin nicht ansehen.
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