Die Boxtrolls (2D & 3D)

© Universal Pictures Germany GmbH

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Die Boxtrolls

The Boxtrolls

GB, USA 2014

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 96 Min.

Studio: Laika Entertainment

Vertrieb: Universal Pictures Germany GmbH

Filmzine-Review vom 05.03.2015

In den Katakomben von Cheesebridge leben die Boxtrolls, kleine Kreaturen, deren Körper in Pappschachteln stecken und die des Nachts die Abfälle der Menschen nach metallenen und mechanischen Gegenständen durchsuchen. In ihrem unterirdischen Reich tüfteln die kleinen Erfinder an einer riesigen Dampfmaschine – und sie ziehen ein Menschenkind groß: Eggs wurde einst von seinem Vater in ihre Obhut übergeben. Die Einwohner von Cheesebridge jedoch glauben, dass der Junge von den Trolls entführt wurde und haben den Gnomen den Kampf angesagt. Und so dezimiert sich deren Zahl zusehends – wird Eggs zwischen den Fronten vermitteln können?

Nach Coraline und ParaNorman ist Die Boxtrolls erst die dritte Spielfilm Produktion des jungen Animationsstudios Laika Entertainment. Mit einer einzigartigen Mischung aus Stop-Motion-Technik, CGI-Effekten und handgezeichneten Elementen verpassen sie ihrer Troll-Parabel einen außergewöhnlichen Look, der ein wenig an die grotesk-makabren Animationswelten von Tim Burton erinnert. Der düsteren Optik, die so ganz ohne Niedlichkeitsfaktor auskommt, können ganz junge Zuschauer womöglich wenig abgewinnen. Das ältere Publikum kann Die Boxtrolls durchaus als Parabel auf die Ausgrenzung oder gar Vernichtung von Minderheiten verstehen, womit das Laika-Studio erneut einen sozialkritischen Aspekt thematisiert – nachdem in Coraline bereits das Helikopter-Elterntum aufs Korn genommen und in ParaNorman eine Lanze fürs Anders-Sein gebrochen wurde. Gelegentlich wird die Message allerdings etwas dick aufgetragen und der Plot mit dem wiedergefundenen Vater läuft überraschend ins Leere. Nach dem Abspann kredenzen uns die Animationskünstler dann einen herrlich selbstironischen Abschluss-Gag, den man getrost zu den besten Nach-Abspann-Szenen überhaupt zählen darf!

Die 3D-Effekte sind wenig aufdringlich oder effekthascherisch, vielmehr vermögen sie einen in die liebevoll gestalteten Kulissen hineinzusaugen, jedes Objekt wirkt greifbar, jede Textur lebendig. Doch auch die „flache“ 2D-Version gefällt mit herausragender Klarheit und Schärfe. In den Extras – sei es der Audiokommentar mit den beiden Regisseuren, der Blick hinter die Kulissen oder die 5 Featurettes – geht es im Prinzip ausnahmslos um die Animationstechnik bzw. die Tricks und Kniffs des Stop-Motion-Handwerks, die am Beispiel konkreter Szenen erläutert werden.

 

Ninas Filmwertung

Von wegen alte Schachteln – unkonventionelles und liebenswertes Stop-Motion-Märchen des jungen Laika-Studios.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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