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Joy – Alles außer gewöhnlich

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Joy – Alles außer gewöhnlich

Joy

USA 2015

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 124 Min.

Studio: Fox 2000 Pictures

Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 22.05.2016

Joy (Jennifer Lawrence) war schon als Kind erfinderisch und kreativ veranlagt. Eigentlich hat sie mit ihrem Haushalt, den beiden Kindern, ihren Eltern und dem Ex-Ehemann alle Hände voll zu tun. Doch dann kommt ihr die geniale Idee für einen selbstauswringenden Wischmopp mit maximaler Saugkraft, den man auch noch in die Waschmaschine stecken kann. Das Produkt an den Mann bzw. eher an die Frau zu bringen, ist dann aber schwieriger als erwartet und Joy muss auf dem Weg zum Erfolg etliche Rückschläge einstecken…

Die Karriere der Wischmopp-Erfinderin klingt spontan nicht gerade nach dem Stoff, aus dem die Träume bzw. spannende Hollywood-Biopics sind. Doch frei nach dem Motto „Hinfallen – Aufstehen – Krone richten – Weitergehen“ ist das Durchhaltevermögen der patenten Hausfrau durchaus beachtlich. Immer wieder fällt sie auf die Nase, wird belogen, hintergangen, um ihr Geld und ihr Recht gebracht, doch sie zieht sich ein ums andere Mal am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Nebenbei ist sie nicht nur Mutter und Versorgerin ihrer beiden kleinen Kinder, sondern wird mindestens ebenso stark von ihrer depressiven Mutter, die das Bett nicht mehr verlässt und Soaps in Dauerschleife guckt, ihrem Ex-Mann, der immer noch im Keller wohnt, und ihrem abtrünnigen Vater in Anspruch genommen, der nach jeder gescheiterten neuen Beziehung wieder um Asyl bettelt. Die gesamte erste Hälfte des Films wird in David O. Russels typisch atemloser Manier auf das familiäre Chaos aufgewendet. Längst nicht alles ist wirklich relevant, dennoch wird man ganz passabel unterhalten. Die zweite Hälfte widmet sich dann dem Erfindergeist der werdenden Unternehmerin, die im Laufe ihrer Karriere noch über 100 Patente anmelden sollte, und ihren ersten Gehversuchen beim Home-Shopping-Sender QVC. Man wird den Gedanken nicht los, dass gerade dieser Aspekt der bekanntlich etwas irren TV-Shopping-Szene mehr Potenzial geboten hätte und dem unentschlossenen Skript zu einer etwas zielgerichteteren Auslegung verholfen hätte.

Der Regisseur und seine Hauptdarstellerin finden sich zu einem über einstündigen Gespräch ein, bei dem die hypernervöse New York Times-Kolumnistin Maureen Dowd sämtliche Fragen, Anekdoten und Witzeleien mit versteinerter Miene abliest und wirkt, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Dabei muss sie sich für ihre Fragen keineswegs schämen und hätte angesichts der Lockerheit ihrer Interviewpartner ruhig etwas auftauen können.

Ninas Filmwertung

David O. Russels dritte Kooperation mit Jennifer Lawrence und Bradley Cooper ist unterhaltsam, dennoch fehlt es etwas an Substanz.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb 20th Century Fox Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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