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The Founder

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The Founder

USA 2016

FSK: ab 0 Jahren

Länge: ca. 115 Min.

Studio: The Weinstein Company

Vertrieb: splendid film

Filmzine-Review vom 02.09.2017

1954, irgendwo im Mittleren Westen der USA. Ray Kroc (Michael Keaton) ist Vertreter mit Leib und Seele. Sein neuestes Produkt ist der Multimixer, der 5 Milchshakes auf einmal mixen kann. Doch das Interesse der Restaurantbesitzer hält sich in Grenzen, keiner will in das effiziente Gerät investieren. Nur die Brüder Mac und Dick McDonald (John Carroll Lynch und Nick Offerman) aus Kalifornien bestellen gleich 7 Supermixer. Ray ist neugierig und macht sich auf den Weg nach San Bernardino, um sich diesen Betrieb aus der Nähe anzusehen. Das kleine Selbstbedienungsrestaurant mit dem superschnellen Service begeistert ihn – und schon hat er eine neue Geschäftsidee…

Ray Kroc gilt gemeinhin als Gründer des McDonald’s-Imperiums, doch die Idee für standardisierte Arbeitsweisen, reduzierte Speisekarten und effizientes Küchenlayout im Sinne eines schnellstmöglichen Kunden-Service stammen von Mac und Dick McDonald. Die bescheidenen Brüder wagten den Schritt vom klassischen Drive-in zum Selbstbedienungsladen, bei dem man tatsächlich aus dem Auto aussteigen und sein Essen selbst holen muss. Neu war auch das Einweg-„Geschirr“, sprich Tüten, Pappbecher und Einwickelpapier. Der Franchise-Idee stehen die beiden zunächst skeptisch gegenüber, zu groß ist die Angst, die Qualität könne darunter leiden. Doch Kroc hat Blut geleckt und nimmt den beiden das Ruder zunehmend aus der Hand, trifft eigenmächtige Entscheidungen und fährt ihnen immer wieder vor den Bug. Eine per Handschlag besiegelte Absprache bricht ihnen schließlich das Genick und der Traum vom eigenen Imbiss ist bald ausgeträumt, während die Fast-Food-Kette mit dem goldenen M zu einem der erfolgreichsten und bekanntesten Unternehmen avanciert. Mit viel Empathie verkörpern John Carroll Lynch und Nick Offerman die aufrichtigen Brüder, die vom eigenen Erfolg überrannt werden und mit ihrer Gutmütigkeit keine Chance gegen den windigen und findigen Geschäftsmann haben. Sie sind der ruhige Gegenpol zu dem ständig unter Strom stehenden Michael Keaton, der nach Birdman wieder zu alter Leinwandgröße zurückgefunden hat. Bei der Nachempfindung der ersten McD-Filialen mit ihrem ganz eigenen Design mit den zwei goldenen Bögen beweist Regisseur John Lee Hancock viel Liebe zum Detail und lässt den Zauber der damaligen Zeit spürbar werden.

Die kurzen Features zum Ensemble, zum Speedee-System und über Michael Keaton überschneiden sich inhaltlich stark. Interessanter sind da die Interviews mit dem Regisseur und den Hauptdarstellern.

 

Ninas Filmwertung

Eine amerikanische Kapitalismusgeschichte über die Entstehung der erfolgreichsten Fast-Food-Kette der Welt.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb splendid film kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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