Raw
Grave
Frankreich 2016
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 98 Min.
Studio: Petit Film
Vertrieb: Universal Pictures Germany GmbH
Filmzine-Review vom 01.11.2017
Justine beginnt ihr Veterinärstudium an derselben Uni, an der sich schon ihre Eltern kennen lernten und an der ihre ältere Schwester bereits einige Semester absolviert hat. Die vielen unwürdigen Aufnahmerituale für die Neuankömmlinge machen ihr die Eingewöhnung nicht leicht. Unter anderem wird die überzeugte Vegetarierin gezwungen, rohe Kaninchennieren zu essen. Dabei stellt sie allerdings fest, dass sie plötzlich eine regelrechte Gier nach rohem Fleisch entwickelt…
Raw ist von Anfang an ein unbequemer Film. Als ob die nicht enden wollenden demütigenden Rituale und Streiche nicht schon schlimm genug wären, verkomplizieren eine schwierige Schwesternbeziehung und die Entdeckung der eigenen Sexualität Justines Alltag noch zusätzlich. Der Begriff ‚Fleischeslust‘ erhält so gleich eine Doppelbedeutung, denn gerade in Momenten der Erregung kann Justine ihren Heißhunger auf Fleisch immer weniger kontrollieren. Die französische Regisseurin Julia Ducournau schafft es mit ihrem Debütfilm immer wieder zu überraschen und legt dabei eine bemerkenswerte Souveränität an den Tag. Ihr zunehmend blutiger werdender Bodyhorror (die Herren Cronenberg, Craven und Carpenter lassen grüßen) ist allerdings nichts für schwache Nerven oder Mägen. Schon bald häufen sich die Absurditäten, die eine unerwartete Wendung einleiten, und Raw wird vom Psycho-Drama zum Horrorfilm, der sich in die Reihe jener moderner Horror-Werke wie A Girl Walks Home Alone at Night, It Follows oder Der Babadook einreiht.
Ninas Filmwertung
Überraschend, ungewöhnlich und sehr blutig – französischer Bodyhorror mit Psycho-Twist.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Ella Rumpf, Garance Marillier, Joana Preiss, Laurent Lucas
Musik: Jim Williams
Produzent(en): Jean des Forêts