© Paramount Home Entertainment
Aeon Flux
USA 2005
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 89 Min.
Studio: MTV Productions | Paramount Pictures
Vertrieb: Paramount Home Entertainment
Filmzine-Review vom 25.07.2006
Nach einer Seuchenkatastrophe sind die letzten überlebenden Menschen in der hermetisch abgeriegelten Stadt Bregna einem totalitären Regime unterstellt. Agentin Aeon Flux (Charlize Theron) gehört der Untergrundbewegung „Monican“ an und soll den Chef der Regierung Trevor Goodchild (Martin Csokas) liquidieren…
Anfang der neunziger Jahre unterhielt die eigenwillige Zeichentrickreihe Aeon Flux im Abendprogramm von MTV ein treues Publikum. Warum also keine Realverfilmung, dachten sich einige findige Produzenten und vertrauten die Regie der unerfahrenen Filmemacherin Karyn Kusama an, die zuvor mit Girl Fight einen kleinen Indie-Hit hervorzauberte, doch mit einem 50-Millionen-Dollar Großprojekt wie Aeon Flux offensichtlich überfordert war. In dem Streifen stimmt so gut wie gar nichts: Wahl- und lieblos werden Motive aus dem reichhaltigen Fundus negativer Utopie-Szenarien zusammengeschustert – von den üblichen Verdächtigen wie 1984 oder THX 1138 zu modernen Vertretern wie Matrix oder The Island – und durch den Fleischwolf gedreht. Dabei herausgekommen ist ein beliebiges Sci-Fi-Spektakel mit dünnen Tricks, absurden Kostümen und schwachen Akteuren. Und es scheint wie verhext, weibliche Darstellerinnen sind als Action-Heldinnen einfach nicht gefragt. Genau wie vor ihr Oscarpreisträgerin Halle Berry in Catwoman gehörig abgestürzt ist, erleidet nun Oscargewinnerin Charlize Theron ihr persönliches Waterloo. Eingezwängt in hautenge Lederfummel kämpft sie sich unermüdlich und akrobatisch von einem lahmen Szenario zum nächsten. Und wo wir schon bei Oscarpreisträgerinnen sind: Auch Frances McDormand bekleckert sich als orakelhafte Rebellenanführerin nicht gerade mit Ruhm. Wenn man dann noch bedenkt, dass Erfolgsproduzentin Gale Ann Hurd (Aliens, Terminator) hinter dem Film steht, ist das Resultat umso enttäuschender.
Der DVD ist immerhin nichts vorzuwerfen: Besonders die fünf Featurettes zu den Dreharbeiten sind durchweg interessant. So sollte die Produktion zunächst in der künstlich entworfenen Stadt Brasilia entstehen, ehe man sich dann für das architektonisch abwechslungsreiche Berlin entschieden hat. Die eingestreuten Interview-Clips sind hingegen wenig erleuchtend. Charlize Theron musste natürlich hart trainieren, fühlte sich von der Rolle stark herausgefordert blah blah blah… Vorbildhaft ist die Untertiteloption für beide Audiokommentare.
Marcs Filmwertung
Flaches, triviales Zukunftsspektakel mit bescheidenem Unterhaltungswert.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Charlize Theron, Frances McDormand, Jonny Lee Miller, Marton Csokas, Pete Postlethwaite, Sophie Okonedo
Musik: Graeme Revell
Produzent(en): David Gale, Gale Anne Hurd, Gary Lucchesi, Gregory Goodman, Martha Griffin
