Albert Nobbs

© Studiocanal

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Albert Nobbs

Irland | GB 2011

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 113 Min.

Studio: Mockingbird Pictures

Vertrieb: Studiocanal

Filmzine-Review vom 29.10.2013

Im viktorianischen Dublin arbeitet Albert Nobbs als Butler in einem der feinsten Hotels am Platz. Was keiner weiß: der schüchterne und unauffällige Mann ist eigentlich eine Frau. Abend für Abend zählt er seine Trinkgelder und rechnet aus, wie viel näher er seinem Traum vom eigenen Tabakwarenladen kommt. Eigentlich fehlt ihm zum perfekten Glück nur noch die Frau an seiner Seite…

Bereits 1992 spielte Glenn Close in einem kleinen Off-Broadway-Theater die Rolle des Albert Nobbs auf der Bühne. Seither hat sie dieser Charakter nicht mehr losgelassen und nun endlich hat es die traurige Geschichte 30 Jahre später – von Close produziert und mitverfasst – auf die Leinwand geschafft. Mit absoluter Zurückhaltung mimt sie die tragische Figur des unglücklichen Butlers, der vor lauter Träumen vom Glück völlig vergisst zu leben. Ganz anders ist da der Maler Hubert (Janet McTeer): laut, lustig, offen – und auch eine Frau! Mit eigenem Betrieb, Haus – und Ehefrau! Albert kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus und will, beflügelt von so viel Chuzpe, sein Schicksal nun endlich in die Hand nehmen. Dabei scheitert er allerdings nicht nur an dem Hausmädchen (Mia Wasikowska), die er sich als seine zweite Lebenshälfte auserkoren hat, sondern auch und vor allem an sich selbst. Die Rolle eines unscheinbaren, irgendwie charakterlosen Männchens scheint auf den ersten Blick keine Traumrolle für eine Frau zu sein. Doch Glenn Close macht sie sich komplett zu eigen. Und wie gut sie und Janet McTeer (beide mit einer Oscar-Nominierung bedacht) ihre Sache tatsächlich machen, merkt man besonders deutlich in der Szene, in der die beiden zum Spaß die Kleider von Huberts Frau anziehen: man sieht zwei verkleidete Männer in Frauenkleidern.

Winter’s Bone-Kameramann Michael McDonough fängt die Viktorianische Epoche in glänzenden Bildern ein, welche auf der Blu-ray besonders schön zur Geltung kommen. Bei den Extras stehen Interviews mit den Darstellern und dem Regisseur im Mittelpunkt, am ausführlichsten darf sich Glenn Close als treibende Kraft hinter und vor der Kamera äußern.

 

Ninas Filmwertung

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Studiocanal kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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