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Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln

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Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln

Alice Through the Looking Glass

USA 2016

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 113 Min.

Studio: Walt Disney Pictures

Vertrieb: Walt Disney Studios Home Entertainment

Filmzine-Review vom 23.10.2016

Durch den Spiegel im heimischen Salon reist Alice (Mia Wasikowska) wieder einmal ins Wunderland. Sie trifft dort alte Bekannte wie Humpty Dumpty, Tweedledee und Tweedledum, die Cheshire Cat und die Weiße Königin (Anne Hathaway) wieder, die allesamt in großer Sorge um den Verrückten Hutmacher (Johnny Depp) sind. Dieser ist davon überzeugt, seine totgeglaubte Familie sei noch am Leben, und droht an seinem gequälten Herzen zu zerbrechen. Niemand glaubt ihm, aber weil sie ihren Freund nicht leiden sehen kann, beschließt Alice durch die Zeit zu reisen, um die Hutmacherfamilie zu retten…

Für Teil 2 des Wunderland-Spektakels Hinter den Spiegeln hat Tim Burton den Regiestuhl James Bobin (Die Muppets) überlassen und tritt nur noch als Produzent in Aktion. Visuell orientiert sich Bobin absolut am Vorgänger, und so fühlt man sich als Zuschauer wieder so, als wäre man im Ecstasy-Rausch kopfüber in ein Glas Jelly Beans gefallen. Es geht grellbunt, kitschig, schräg, hektisch und bisweilen hysterisch zur Sache – das muss man erstmal 2 Stunden lang ertragen können. Was bei der Zeitreisenthematik gut gelungen ist, ist die fantasievolle Darstellung des Reichs der Zeit und die Figur „Zeit“ selbst, die von Sacha Baron Cohen (im Original mit perfektem Werner Herzog-Akzent) verkörpert wird. Die schier endlosen Wortspiele („I am running out of me“, „I am of the essence“) machen offenbar allen Beteiligten großen Spaß. Eine tragende Rolle kommt in diesem Teil der herrlich tyrannischen Figur der Roten Königin mit Hydrocephalus (großartig diabolisch: Helena Bonham Carter) zu, die eine Hintergrundgeschichte bekommt. Das alles hat natürlich nicht im Entferntesten etwas mit der Kinderbuchvorlage von Lewis Carroll zu tun und ist zudem derart schrill und überdreht, dass man sich im Anschluss am liebsten mit einem nassen Waschlappen auf dem Gesicht in ein abgedunkeltes Zimmer legen möchte. An den Kinokassen wurde der zweite Teil nur mäßig aufgenommen, so dass hiermit das Ende der Reihe erreicht sein dürfte.

Wieviel Fantasie die Schauspieler selbst mitbringen müssen, wird beim Making of deutlich, denn außer einem blauen Raum mit ein paar Klebemarkierungen gibt es in den meisten Szenen keinerlei Anhaltspunkte für das, was später einmal entstehen soll. Dies wird auch eindrucksvoll in dem Szenenvergleich (Dreh/fertiger Schnitt) für Alices Durchquerung des Spiegels demonstriert. Regisseur James Bobin gibt nicht nur Einführungen in die meisten Features, sondern steuert auch noch einen Audiokommentar bei.

 

Ninas Filmwertung

Bilder- und Farbrausch-Overkill: ebenso fantasievolle wie anstrengende Fortsetzung der Wunderland-Reihe.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Walt Disney Studios Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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