All Beauty Must Die

© Ascot Elite Home Entertainment

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All Beauty Must Die

All Good Things

USA 2007

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 97 Min.

Studio: Groundswell Productions

Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment

Filmzine-Review vom 18.03.2012

David Marks (Ryan Gosling), Sohn eines millionenschweren New Yorker Immobilienhais, heiratet in den 70ern die Liebe seines Lebens: Katie McCarthy (Kirsten Dunst). Als Davids Vater (Frank Langella) unablässigen Druck auf seinen Sohn ausübt und Kathy zudem immer häufiger ihren Kinderwunsch äußert, den David nicht teilen kann, beginnt er allmählich schizophrene Tendenzen zu zeigen, deren Wurzeln in seiner Kindheit und im Verlust seiner Mutter liegen. Die harmonische Ehe gerät aus den Fugen und eines Tages ist Katie verschwunden…

Was als Liebesgeschichte beginnt, entwickelt sich bald zu einem Psycho-Ehedrama mit zunehmenden Horror-Elementen. All Beauty Must Die ist die (mehr oder weniger) wahre Geschichte von Robert Durst, dem man den Mord an seiner Frau bis heue nicht nachweisen konnte – Kathy Durst gilt seit 1982 als vermisst. Nach der Dokumentation Capturing The Friedmans, in der er 2003 einen besonders kontroversen Fall von Kinderpornographie unter die Lupe nahm, hat Regisseur Andrew Jarecki für seinen ersten Spielfilm einen spannenden Vermisstenfall recherchiert, der bis heute ungelöst ist. Das Ergebnis wirkt aufgrund der irgendwie irrsinnigen Storyline etwas ungelenk und unentschlossen, doch die durch die Bank weg sehenswerten Performances machen diese Unebenheiten nahezu wieder wett. Vor allem Kirsten Dunst besticht als verzweifelte Ehefrau, die den Veränderungen ihres Mannes ungläubig und machtlos gegenübersteht.

Für einen Film dieser doch eher bescheidenen Größenordnung ist die DVD-Ausstattung geradezu herausragend ausgefallen. Der größte Clou ist zweifellos der Audiokommentar, bei dem sich der Regisseur den echten Robert Durst an die Seite geholt hat, der nach dem Mord an seinem Nachbarn freigesprochen wurde, weil er vorgeblich aus Notwehr gehandelt hatte, jedoch wegen „unsachgemäßer Entsorgung einer Leiche“ (er zerstückelte den Mann und warf die Müllsäcke in einem Fluss) zu 9 Monaten Haft verurteilt wurde. Im halbstündigen Beitrag „Die Wahrheit hinter der Fiktion“ wird deutlich, wie intensiv das Filmteam die Fakten recherchiert hat. Diverse Zeitzeugen, Freunde, Familienangehörige und Anwälte kommen in „Zeitsprung in die Vergangenheit“ zu Wort und erzählen von Robert Durst, aus dem wohl keiner so richtig schlau wurde, am allerwenigsten offenbar er selbst.

 

Ninas Filmwertung

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Ascot Elite Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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