All Is Lost
USA 2013
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 106 Min.
Studio: FilmNation Entertainment | Washington Square Films
Vertrieb: Universum Film
Filmzine-Review vom 27.05.2014
Auf dem Indischen Ozean kollidiert die „Virginia Jean“, die Yacht eines namenlosen Seglers (Robert Redford), mit einem im Meer treibenden Container. Das Boot schlägt dabei Leck, außerdem zerstört das eindringende Wasser die Kommunikationssysteme. Mit einer notdürftigen Reparatur kann der Mann das Loch vorübergehend flicken, doch ein schwerer Sturm macht die Segelyacht praktisch manövrierunfähig. Nun bleibt ihm nur das Rettungsboot und die Hoffnung, von einem vorbeifahrenden Schiff gefunden zu werden…
Auch wenn es für All Is Lost am Ende doch nicht ganz zu einer hochverdienten Oscar-Nominierung gereicht hat, dürfte Robert Redfords grandioser Überlebenskampf auf hoher See zu seinen besten Leistungen gehören und ab sofort in einem Atemzug mit Karriere-Highlights wie Der Clou oder Die Unbestechlichen genannt werden. Da der Hollywood-Veteran während des gesamten Films mit Ausnahme der Einleitung und eines befreienden „Fuck“-Ausrufs keinerlei Dialoge hat und sich stattdessen auf Mimik und Gestik verlassen muss, kann man die Performance des 77-Jährigen gar nicht hoch genug einschätzen. In Sachen Dramatik muss sich All Is Lost nicht vor dem nicht so unähnlichen Gravity verstecken. Dies ist auch ein Verdienst von Regisseur J.C. Chandor (Margin Call), der trotz der minimalistischen Story geschickt an den Spannungsschrauben dreht und den schiffbrüchigen Protagonisten von einer lebensbedrohlichen Misere in die nächste schickt. Wenn Redfords marodes Rettungs-Schlauchboot am Ende von Haien umkreist wird und der alte Seebär ohne Trinkwasser oder Lebensmittel Todesängste aussteht, vermittelt All Is Lost eine Intensität, die ihresgleichen sucht.
Durchweg kräftige Farben, sehr gute Schärfe und ein hoher Detailgrad machen das Bild der Blu-ray zu einem echten Hingucker. Noch besser ist die Tonqualität mit einem fantastisch abgemixten DTS-HD-Sound. Ob plätscherndes Wasser oder tobender Sturm, alle Kanäle sind permanent im Einsatz. Bei den Extras fehlt der Regie-Kommentar der US-Version. Trotzdem ist das Angebot sehr üppig und reicht von insgesamt 5 Featurettes bis zu ausführlichen Interviews mit Cast & Crew. Dass sich Redford bei seiner ersten Frage vorstellen soll, kommentiert der Star mit einem lässigen “Introduce myself? Has it come to that?”…
Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Robert Redford
Musik: Alex Ebert
Produzent(en): Anna Gerb, Justin Nappi, Teddy Schwarzman, Neal Dodson