Alles muss raus

© Ascot Elite Home Entertainment

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Alles muss raus

Everything Must Go

USA 2010

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 93 Min.

Studio: IM Global

Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment

Filmzine-Review vom 17.12.2011

Nick Halsey (Will Ferrell) hat gerade seinen Job verloren, doch als er nach Hause kommt, passt sein Haustürschlüssel nicht mehr ins Schloss und sein ganzes Hab und Gut ist im Vorgarten verstreut. Auch das gemeinsame Konto hat die Ehefrau sperren lassen. Abwarten und Bierchen trinken, sagt sich der rückfällig gewordene Alkoholiker und verbringt die nächsten Tage mangels Alternativen in seinem Fernsehsessel im Vorgarten. Dort muss er schon bald feststellen, dass sich seine Probleme nicht von allein lösen. Seine neue Nachbarin (Rebecca Hall), sein AA-Sponsor (Michael Peña) und ein kleiner Junge aus der Nachbarschaft helfen ihm dabei, langsam nach vorne zu blicken. Ein Anfang scheint gemacht, als Nick beschließt, seine Sachen bei einem Yard Sale zu verkaufen…

Dan Rush hat es sich mit seinem Regiedebüt nicht leicht gemacht, seine Verfilmung einer Kurzgeschichte von Raymond Carver (der auch „Short Cuts“ geschrieben hat) ist ein ruhiges und eigentlich trauriges Independent-Drama – auch wenn das Cover einem eine kunterbunte Will Ferrell-Komödie vorgaukeln will. Obwohl man Mitleid für den vor der eigenen Haustür gestrandeten Mann entwickelt, wird die Tatsache, dass er seine Misere selbst verschuldet hat, nie verharmlost. Alles muss raus zeigt Verständnis für seinen alkoholkranken Protagonisten, ohne dabei zu melodramatisch zu werden – vielleicht weil Nick ein eher unauffälliger Alkoholiker ist, der weder im Rausch noch nüchtern ausflippt, sondern bei dem man nur anhand des entweder entspannten oder angespannten Gesichtsausdruck erkennen kann, ob er getrunken hat oder nicht. Bemerkenswert realistisch sind auch die Nebenfiguren – von dem dicken Jungen, der sich mit Nick anfreundet, über die zurückhaltende Nachbarin (Rebecca Hall), die diskreten Abstand hält aber dennoch ihre Unterstützung signalisiert, bis zu Laura Dern als ehemalige High School-Kameradin, die über Nicks unverhofften Besuch mehr als irritiert ist. Wie schon in Stranger Than Fiction beweist Will Ferrell, dass er ohne weiteres auch leise Töne anschlagen kann und in seriösen Rollen nicht fehl am Platz ist.

Der Audiokommentar, der für die US-Blu-ray aufgenommen wurde, fehlt bei beiden deutschen Veröffentlichungen, hier gibt es nur eine Trailershow zu sehen.

 

Ninas Filmwertung

Minimalistisches und realistisches Alkoholikerdrama mit einem überzeugenden Will Ferrell.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Ascot Elite Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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