
© Walt Disney Studios Home Entertainment
Alles steht Kopf
Inside Out
USA 2015
FSK: ab 0 Jahren
Länge: ca. 95 Min.
Studio: Walt Disney Pictures, Pixar Animation Studios
Vertrieb: Walt Disney Studios Home Entertainment
Filmzine-Review vom 08.02.2016
Im Kopf der 11-jährigen Riley rackert sich ein fünfköpfiges Gefühlsteam ab, um das präpubertäre Mädchen durch ihren Alltag zu bugsieren. Das Sagen am Emotions-Schaltpult hat Freude (im Original passenderweise gesprochen von Amy Poehler), denn Riley ist ein überwiegend fröhliches Mädchen. Freudes Kollegen Kummer, Angst, Wut und Ekel haben eher selten was zu melden. Durch ein Missgeschick wird Freude zusammen mit Kummer ins Labyrinth des Langzeitgedächtnisses katapultiert – mitsamt Rileys wertvollen Kernerinnerungen, die auf gar keinen Fall erlöschen dürfen und schnellstmöglich wieder an Ort und Stelle gebracht werden müssen. Dummerweise dauert die Aktion länger als geplant, und Angst, Wut und Ekel übernehmen derweil in der Kommandozentrale die Regie über Rileys Gefühle…
Was ist Pixars neuester Wurf doch für ein Geniestreich geworden! In Alles steht Kopf besteht die für Emotionen zuständige Funktionseinheit des Gehirns aus einem riesigen Labyrinth an Erinnerungen, die entweder positiv, traurig, durch Ängste, Wut oder Ekel besetzt sind. In den endlosen Gängen misten kleine Helferlein ab und an aus, um Platz zu schaffen – eliminieren verblasste Erinnerungen, löschen die Bezeichnungen irgendwelcher Zauberponys und alle Präsidentennamen bis auf Lincoln und Roosevelt – und erlauben sich hin und wieder den Scherz, einen Kaugummi-Werbejingle als Ohrwurm hoch in die Kommandozentrale zu schicken. In selbiger Zentrale treffen zum einen alle Erinnerungen ein und werden am Tagesende archiviert, zum anderen steuern die Gefühlsfiguren Handeln und Denken „ihrer“ Riley. Mit jedem größeren Entwicklungssprung bekommt ihr Schaltpult ein Upgrade mit noch mehr Funktionen und Hebeln, es gibt einen Steckplatz für zündende Ideen und es gibt fünf Inseln, sozusagen die prägenden Grundpfeiler von Rileys Persönlichkeit: Familie, Freundschaft, Ehrlichkeit, Hockey und Quatsch machen. Ich könnte noch seitenlang Beispiele aufführen für die genialen und unfassbar lustigen Einfälle, mit denen Pixar sich des komplexen Themas der menschlichen Gefühlswelt angenommen hat – was für ein aberwitziges Vorhaben, diesen überaus komplizierten Vorgängen Gestalt zu geben und eine Umgebung zu verpassen, in der alles von der Traumproduktion über Déjà-Vus bis zum abstrakten Denken seinen Platz hat und in Kontext gesetzt wird. So wartet quasi hinter jeder Ecke eine neue Überraschung auf den Zuschauer. Das ist Pixar vom Feinsten – originell und kreativ mit cleverem Witz!
Regisseur Pete Docter spricht mit seinem Produzenten einen Audiokommentar, das Feature „Gemischte Gefühle“ geht auf die Recherchearbeiten vor dem Dreh ein. Nicht fehlen darf natürlich der Kurzfilm „Lava“, der auch im Kino als Vorfilm lief, in dem sich zwei Vulkaninseln im einsamen Ozean ein Liebeslied singen.
Ninas Filmwertung
Das ist Pixar vom Feinsten – originell und kreativ mit cleverem Witz!
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Amy Poehler, Bill Hader, Kyle MacLachlan
Musik: Michael Giacchino
Produzent(en): Jonas Rivera