American Beauty
USA 1999
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 117 Min.
Studio: Dream Works
Vertrieb: Dream Works Home Entertainment | Universal Home Video
Filmzine-Review vom 07.01.2001
Der 42jährige Lester Burnham (Kevin Spacey) befindet sich in einer schweren Midlife Crisis: seine Ehe ist eine einzige Farce, seine Tochter Jane (Thora Birch) kapselt sich ab und selbst sein öder Job ist in Gefahr. Als Lester sich in das Cheerleadergirl Angela (Mena Suvari) verguckt, setzt das längst verloren geglaubte Energien in ihm frei…
American Beauty ist einer dieser seltenen Filme, die man sich gerne immer wieder anschauen kann und dabei jedes Mal etwas Neues entdeckt. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die Geschichte auf mehreren Ebenen funktioniert, zum einen als pechschwarze Komödie mit schier unglaublichen Dialogen, zum anderen aber auch als Drama mit tragischen Missverständnissen. Brilliant blickt der britische Theaterregisseur Sam Mendes unter die glatte und saubere Oberfläche einer typischen amerikanischen Mittelstandsfamilie und findet dabei alles andere als die so oft zur Schau gestellte „Heile Welt“. Lester Burnham dürfte zu den sympathischsten fiktiven Leinwandcharakteren der letzten Jahre zählen und wird von Kevin Spacey kongenial verkörpert. Seine Wandlung vom gefrusteten Ehemann zum Vorstadtrebellen, der sich von allen gesellschaftlichen Zwängen befreit, ist einfach grandios. Spätestens mit dieser Performance zählt Spacey (Se7en) zu den absoluten Schauspielergiganten und steht mindestens auf einer Stufe mit Al Pacino und Robert De Niro. Doch auch die Nebenfiguren erzeugen einen nachhaltigen Eindruck: Annette Bening als Sauberkeitsfanatikerin und Möchtegernkarrierefrau, Mena Suvari (American Pie) als Lolitaverschnitt, Chris Cooper als homophober Exsoldat und besonders der beängstigend charismatische Wes Bentley, der in der Rolle des Ricky Fitts für einige bewegende Momente sorgt.
Wer mehr über die Geheimnisse von American Beauty erfahren möchte, sollte sich unbedingt den begleitenden Audiokommentar mit Sam Mendes und Alan Ball anhören, die beiden plaudern höchst angeregt über die verschiedenen Themen des Films. Schön, dass auch die technische Seite des Films mit erstklassigem Sound (Dolby Digital 5.1) und bestechender Bildqualität zu überzeugen vermag. Selbst die deutsche Synchronfassung des Films ist außerordentlich gelungen und muss sich hinter der Originalfassung nicht verstecken. Anlass zur Kritik gibt es lediglich bei der extrem umständlichen Menüführung.
Marcs Filmwertung
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Annette Bening, Chris Cooper, Kevin Spacey, Mena Suvari, Thora Birch, Wes Bentley
Musik: Thomas Newman
Produzent(en): Bruce Cohen, Dan Jinks