Angry Birds – Der Film
Angry Birds
USA | Finnland 2016
FSK: ab 0 Jahren
Länge: ca. 97 Min.
Studio: Rovio Entertainment | Columbia Pictures | LStar Capital | Rovio Mobile | Sony Pictures Imageworks (SPI) | Rovio Animation
Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment
Filmzine-Review vom 26.10.2016
Super Mario, Double Dragon, Pokémon, Resident Evil, Final Fantasy, Doom, Max Payne, Alone in the Dark, Far Cry und natürlich Tomb Raider – die Liste der zu Kinofilmen konvertierten Videospiel-Klassiker ist lang und wächst in Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Gaming und reiner Leinwandunterhaltung immer fließender verlaufen, unaufhörlich.
Aber ein klassisches „Casual Game“ als Basis für ein großes abendfüllendes Kinoerlebnis, kann das funktionieren? Als im Jahr 2011 die Moorhuhn-Macher einen ebensolchen Coup per Pressemitteilung ankündigten, glaubte man noch an einen verspäteten Aprilscherz. Das Projekt war jedoch ganz ernst gemeint, scheiterte aber scheinbar kolossal, denn das animierte Federvieh zur Popcorntüte blieb uns bis heute erspart.
Anders die zornigen Vögel aus dem Haus des finnischen Entwicklerstudios Rovio Entertainment Ltd., die seit Jahren nicht mehr aus dem Genre der Pausenspielchen wegzudenken sind und in zahlreichen Varianten und Sondereditionen auf die immerwährende Suche nach ihren, von den ruchlosen Schweinen entwendeten, Eiern gehen und sich dabei selbstlos, im Idealfall mit Spezialfähigkeiten ausgestattet, gegen die wehrhaften Bauten der gemeinen Eierdiebe schleudern.
Gemeinsam mit Sony Pictures ging es für die gefiederten Helden Red (gesprochen von Christoph-Maria Herbst), Chuck (Axel Stein) und Bomb (Axel Prahl) aus dem Rovio-Spielekosmos kerzengerade in eine Animationskomödie, die ihre Zuschauer (wahlweise auch in 3D) auf eine verträumte Insel voller glücklicher, flugunfähiger Vögel katapultiert und mit den schon bald auftauchenden mysteriösen Schweine-Invasoren konfrontiert. Dass hierbei kaum eine tiefergehende Story auszumachen ist, verwundert wenig. Erstaunlicherweise punktet Angry Birds jedoch mit einer sehr angenehmen Gag-Dichte, toll ausgearbeiteten Figuren, vielen smarten Ideen und liebevoll umgesetzten Details, was nicht zuletzt dem pointierten Drehbuch zu verdanken sein dürfte, für das Jon Vitti (u.a. Autor für Simpsons, The Office, King of the Hill) den Federkiel in die Tinte tunken durfte.
Als Alternative zur gut besetzten deutschen Synchronisation sei an dieser Stelle wie immer auch die Original-Tonspur empfohlen, in der sich neben den drei Hauptfiguren (Red/Jason Sudeikis, Chuck/Josh Gad und Bomb/Danny McBride) unter anderem solche Perlen verstecken wie Peter Dinklage (Game of Thrones), der, wie könnte es anders sein, dem „Mighty Eagle“ (Mächtiger Adler) seine Stimme lieh.
Damit gehört Angry Birds in die traditionell eher rar besetzte Riege der durchaus gelungenen Videospiel-Verfilmungen und darf auch völlig losgelöst vom Merchandise-Universum als unterhaltsame Komödie und Gute-Laune-Popcorn-Kino betrachtet werden. Dass es, um im Game zu bleiben, zum „ganz großen Wurf“ oder zum „Drei-Sterne-Level“ nicht reicht, liegt hauptsächlich an der beengten Erzählwelt, der im letzten Drittel trotz gleichbleibendem Charme ein wenig die Luft ausgeht.
Mikes Filmwertung
Kein Grund, gleich in die Luft zu gehen! Überraschend unterhaltsame Komödie aus dem Angry-Birds-Universum – mit allem, was dazu gehört.
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Leserwertung
Trailer
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