Another Year

© Prokino

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Another Year

GB 2010

FSK: ohne Altersbegrenzung

Länge: ca. 124 Min.

Studio: Film4 | Focus Films | UK Film Council

Vertrieb: Prokino

Filmzine-Review vom 07.07.2011

Gerri und Tom führen auch im Frührentneralter eine überaus harmonische Vorzeigeehe. In ihrem Freundeskreis tummeln sich aber auch weniger glückliche Gestalten, wie die depressive und stark verunsicherte Mary (Lesley Manville) oder der einsame und frustrierte Ken, die beide gern mal einen über den Durst trinken. Immer wieder suchen sie Zuflucht bei dem warmherzigen Paar, das immer ein offenes Ohr und eine warme Mahlzeit für sie hat…

Mike Leigh zeichnet eine besonders präzise Beobachtungsgabe für menschliche Eigenheiten und ein gutes Gespür für einzigartige, verschrobene und doch so realitätsnahe Figuren aus, dass man fast meint, sie wirklich zu kennen. Dazu kommt ein sicheres Händchen für die passende Besetzung, bei der er auch in Another Year wieder voll ins Schwarze getroffen hat. Auf der einen Seite Jim Broadbent und Ruth Sheen, beide optisch keine wirklichen Hingucker wie es das verwöhnte Hollywood-Auge sonst so gewohnt ist, die zwei so herzensgute Seelen verkörpern, die wie ein Fels in der Brandung einen Ruhepol im turbulenten Alltags- und Lebenskampf ihrer Freunde bilden. Auf der anderen Seite eine großartig agierende Lesley Manville, deren weinerliche Mary auf dem schmalen Grad zwischen jämmerlich und bemitleidenswert wandert, ohne dabei ihre Würde zu verlieren. Mit dieser hilfsbedürftigen Figur, die aber auch wirklich mit allem nur Pech hat, schafft Leigh den krassen Gegenentwurf zur übermütigen Poppy aus Happy-Go-Lucky und mit Another Year einen Film, der einem, obwohl er eine so unspektakuläre Geschichte erzählt, noch lange im Gedächtnis bleibt.

Zwei Szenen sind als B-Roll mit an Bord, dazu gesellen sich 3 kurze Interviews mit den Hauptdarstellern sowie ein viertelstündiges Gespräch mit dem Regisseur.

 

Ninas Filmwertung

Wie aus dem Leben gegriffen – fein beobachtetes Charakterdrama im Wandel der Jahreszeiten.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Prokino kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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