Asteroid City

© Universal Pictures Home Entertainment

Asteroid City

USA 2023

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 105 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

VÖ-Datum: 19.10.2023

Filmzine-Review vom 24.10.2023

Asteroid City, ein Wüstenkaff in den 1950er Jahren. Am Horizont zeugen malerische Atompilze von einem nahegelegenen Testgelände, das Örtchen selbst besteht aus einem Motel, einem Diner, einer Tankstelle mit Werkstatt und einer unfertigen Brücke. Einzige Attraktion: der 5000 Jahre alte Meteroitenkrater. Nach und nach kommen immer mehr Besucher in Asteroid City an, um an der Preisverleihung à la ‚Jugend forscht‘ teilzunehmen. Doch nachdem während der Zeremonie ein Außerirdischer im Krater landet, muss die Stadt hermetisch abgeriegelt werden…

Die Besetzungsliste von Asteroid City würde Woody Allen neidisch werden lassen – tatsächlich kann man die Mitwirkenden nicht alle aufzählen, ohne mindestens dreimal Luft zu holen. Neben alten Anderson-Veteranen wie Jason Schwartzman, Willem Dafoe oder Adrien Brody sind mit Tom Hanks und Margot Robbie auch ein paar Neuzugänge im Ensemble zu verzeichnen – Bill Murray fehlt im Übrigen erstmals. Wes Anderson (Grand Budapest Hotel, Der fantastische Mr. Fox) steht seit jeher für kuriose Geschichten und eine ganz eigene unverwechselbare Bildsprache. In diesem Fall dominieren grell leuchtende Pastelltöne und starre Kameraeinstellungen, die die symmetrisch komponierten Szenen meist in der Totale einfangen, wobei sich die Kamera bestenfalls mal seitwärts oder vor und zurück bewegt. Bis dahin alles bekannt und charmant, doch irgendwie scheint es, als hätte Anderson dieses Mal dreihundert Ideen zu viel gehabt und krampfhaft versucht, diese in die Handlung einzubetten. Die Wechsel zwischen den drei Erzählebenen machen das Ganze noch konfuser: Asteroid City ist eigentlich ein Theaterstück, was beim Rauszoomen aus der Wüstenkulisse erkennbar wird, und dann wiederum sehen wir noch eine Fernsehsendung (moderiert von Bryan Cranston) über den Autoren (Edward Norton) und die Entstehung des Theaterstücks. Die Verwirrung ist perfekt und wird sogar von den Figuren auf der Leinwand aufgegriffen, die sich in einer Szene fragen: „Was passiert hier gerade?“ – „Egal, einfach weitermachen“, lautet die pragmatische Antwort. Auch Bryan Cranston, der aus Versehen in der Wüste auftaucht, kam da wohl durcheinander. So manchen Zuschauer dürfte Anderson an einer seiner vielen Abzweigungen irritiert zurückgelassen haben, eingefleischte Fans gucken sich diesen Liebesbrief an die Performance-Kunst am besten noch ein zweites oder drittes Mal an.

Die Blu-ray lässt die Farben in all ihrer Pracht über den Bildschirm flirren. Das vierteilige Making of sieht auf den ersten Blick nach mehr aus, tatsächlich summieren sich die Kurzbeiträge auf gerade einmal 7 Minuten.

 

Blu-ray Extras:

    • Wüstenstadt (87 Einwohner) ( 3 min)
    • Weltuntergangs-Jahrmarkt ( 1 min)
    • Montana und die Ranch-Arbeiter (1 min)
    • Die Besetzung (2 min)
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Optisch und erzählerisch überdrehtes Ensemble-Stück in bester Anderson-Manier – wenn auch leicht übers Ziel hinausgeschossen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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