Babylon

© Paramount Home Entertainment

Babylon – Rausch der Ekstase (2-Disc-Edition)

USA 2022

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 189 Min.

Vertrieb: Paramount Home Entertainment

VÖ-Datum: 06.04.2023

Filmzine-Review vom 11.04.2023

Ende der 1920er Jahre steht Hollywood vor dem Übergang vom Stumm- zum Tonfilm. Mitten in dieser Phase ergattert Assistent Manny Torres (Diego Calva) während der Dreharbeiten zum neuen Film des Stummfilmstars Jack Conrad (Brad Pitt) einen ersten Job. Conrad findet Gefallen an dem jungen Newcomer und verhilft ihm zum schnellen Aufstieg in der Nahrungskette der Studios. Parallel dazu kämpft das aufstrebende Sternchen Nellie LaRoy (Margot Robbie) mit den Schattenseiten des Ruhms…

Mit dem schwungvollen, aber auch überlangen Epos Babylon – Rausch der Ekstase kehrt Damien Chazelle in die Welt des Glitzerkinos zurück, in der er 2016 mit dem mehrfach Oscar-prämierten La La Land seinen Durchbruch feierte. Die alte Branchenweisheit, dass Hollywood nichts mehr mag als Filme über sich selbst, trifft auch auf Babylon zu. Allerdings wird hier der Grat zwischen verführerischem Insiderwissen und ausschweifender Nabelschau teilweise überschritten. Chazelle nähert sich den Exzessen der Stummfilmzeit der 1920er Jahre teilweise dermaßen chaotisch und dick aufgetragen, dass man sich eher in einem überdrehten Baz Luhrmann-Musical wähnt. Das war dann selbst dem Publikum und der Oscar-Jury ein wenig zu viel, denn abgesehen von drei Nominierungen in weniger prominenten Kategorien gab es für Babylon nichts zu holen. Exemplarisch sei an dieser Stelle die ausufernde und rauschende Party-Szene zu Beginn erwähnt, inklusive rasanter Tanz-Choregraphie (mit den obligatorischen Overhead-Aufnahmen), Live-Jazz und harten Drogen. Alles sehr schön anzusehen, aber auch ein bisschen over the top. Trotz aller meisterhaften Kulissen und dem jederzeit souveränen Ensemble geht das, was der Film nun über diese Kino-Epoche sagen will, im Lärm zuweilen unter. Das gelingt dem thematisch verwandten und in der Handlung mehrfach genannten (und gezeigten) Gene Kelly-Klassiker Singin‘ in the Rain mit seiner zeitlosen Brillanz deutlich souveräner.

Der auf Film gedrehte Babylon hinterlässt auf Blu-ray einen sehr soliden Eindruck. Das Bild weist einige weichere Kanten auf und ist nicht an jeder Stelle gestochen scharf, dafür werden viele definierte Details und Texturen mit filmischer Leichtigkeit und Effizienz eingefangen. Volle Punktzahl gibt es definitiv für den Dolby Atmos-Track (nur in der Originalfassung), der insbesondere in der Eröffnungssequenz für eine fantastische Audio-Beschallung sorgt. Die Extras sind trotz Bonus-Disc eher bescheiden: Einzig das halbstündige Featurette „Eine panoramische Leinwand namens Babylon“ lohnt einen Blick.

 

Blu-ray Extras:

    • Featurette: Eine panoramische Leinwand namens Babylon (31 min)
    • Featurette: Die Kostüme von Babylon (3 min)
    • Featurette: Filmmusik von Babylon (2 min)
    • 6 entfallene und erweiterte Szenen (9 min)

 

Marcs Filmwertung

Quietschbunte, dreistündige Liebeserklärung an das Kino der Stummfilmzeit. Mitunter sehr chaotisch, aber nie langweilig.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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