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Back to Black

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Back to Black

GB 2024

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 122 Min.

Vertrieb: Studiocanal

VÖ-Datum: 19.07.2024

Filmzine-Review vom 22.07.2024

Amy Winehouse (Marisa Abela) wächst im punkigen Londoner Stadtteil Camden auf. Schon immer hat sie ihren eigenen Kopf und ihren eigenen Stil. Maßgeblich beeinflusst wird sie dabei von ihrer Großmutter, an der sie sehr hängt. Kurz nachdem mit „Frank“ ihr bereits viel gelobtes Debütalbum erscheint, lernt sie in einer Kneipe Blake Fielder-Civil (Jack O’Connell) kennen – ihre große Liebe. Doch die toxische Beziehung der beiden, geprägt von Gewalt, psychischer Instabilität, Alkoholexzessen und Drogen, ist im Grunde zum Scheitern verurteilt. Als Blake zu seiner Ex zurückkehrt, verarbeitet Amy ihre Trauer zu ihrem Erfolgsalbum „Back to Black“, das ihr fünf Grammys beschert…

In schöner Regelmäßigkeit wird uns in Biopics das glitzernde oder eben nicht so glitzernde Leben der Superstars dieser Welt gezeigt. Welche Facetten man dabei hervorhebt oder lieber verschleiert, liegt im Ermessen der Macher. Oft werden die weniger glamourösen Eskapaden und Skandälchen gekonnt ignoriert, Back to Black schlägt wiederum genau die andere Richtung ein. Hier gerät die Musik beinahe zum Beiwerk. Vielmehr stehen Amys zwei großen Lieben im Vordergrund: Blake und Wodka. Zwar bleibt ihre bipolare Störung gänzlich unerwähnt, doch ihre psychologische Labilität ist offensichtlich. Ein recht schmaler Fokus, der Leben und Werk der wirklich außergewöhnlichen Künstlerin zwangsläufig nicht gerecht werden kann. Zudem gerät die Inszenierung des selbstzerstörerischen Trips, dessen tragisches Ende hinlänglich bekannt ist, ähnlich voyeueristisch wie die damalige Berichterstattung in der Klatschpresse, die der Film zwischendurch immer wieder zu kritisieren versucht. Marisa Abela mit fettem Cockney-Akzent und fetter Beehive-Frisur macht sich als Soul-Diva recht gut, auch wenn ihrer Stimme das Volumen und die fulminante Dramatik des Originals fehlen. Dennoch hilft sie mit ihrer nuancierten Darstellung der Ausnahmekünstlerin über das mitunter etwas holprige und sprunghafte Skript hinweg. Die Rolle von Vater Mitch, der vor den Problemen seiner Tochter die Augen verschließt, ist mit Eddie Marsan ebenfalls gelungen besetzt. Mit mehr als 4 Promille im Blut stirbt Amy Winehouse am 23. Juli­ 2011 und reiht sich neben Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain in den 27 Club ein.

 

Blu-ray Extras:

    • Back to Black – Das Making Of (6 min)
    • Die Queen von Camden – Die Drehorte (2 min)
    • Der Sound von Back to Black (4 min)
    • Amy’s Tattoos (1 min)
    • Amy Winehouse – Die Ikone im Film (3 min)

 

Ninas Filmwertung

Das gut gespielte Biopic legt den Fokus auf Amys verhängnisvolle Liebe zu Blake und zum Alkohol und wird damit ihrem Vermächtnis nicht ganz gerecht.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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