Beale Street

© Universum Film GmbH

Beale Street

If Beale Street Could Talk

USA 2018

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 119 Min.

Vertrieb: Universum Film GmbH

Filmzine-Review vom 30.08.2019

Harlem, Mitte der 1970er Jahre. Tish (KiKi Layne) und Fonny (Stephen James) sind zusammen aufgewachsen. Aus ihrer Freundschaft entwickelt sich schließlich mehr, die beiden gehen eine behutsame Beziehung ein, möchten zusammenziehen und sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Als Fonny zu Unrecht der Vergewaltigung einer Puertoricanerin beschuldigt und verhaftet wird, bricht eine Welt zusammen. Denn aus Erfahrung mit rassistischen Zwischenfällen in ihrem Alltag wissen sie, dass sich niemand um die Rechte und Belange eines jungen schwarzen Mannes kümmern wird. Als Tish kurz darauf feststellt, dass sie ein Kind von Fonny erwartet, erfährt sie zwar Unterstützung von ihrer eigenen Familie, doch der Rest der Welt hat sich offenbar gegen sie und ihre große Liebe verschworen…

Mit seinem 2016er Oscar-Erfolg Moonlight verschaffte sich Barry Jenkins erstmals die Aufmerksamkeit eines großen Publikums. Nun legt er mit Beale Street ein weiteres Meisterwerk vor, eine Verfilmung des Romans „Beale Street Blues“ von James Baldwin. Die Beale Street, eine Straße in Memphis, ist nicht nur die Wiege des Blues, sondern auch eine Metapher für das alltäg­liche Leben der Schwarzen. Ein Zitat Baldwins leitet den Film ein: „Beale Street is our legacy – Every black person born in America was born on Beale Street.“ Tishs Figur erzählt den Film aus ihrer Perspektive, aus Rückblenden, Erlebnissen, Eindrücken setzt sich ein Puzzle ihres Lebens zusammen, das mit historischen Ankern in der Zeit verankert wird. Erst im Verlauf des Films erfahren wir, warum Fonny hinter Gittern sitzt. Mit wunderschönen, man muss schon fast sagen choreografierten, Aufnahmen in warmen Gelb-Rot-Tönen haucht Jenkins der melancholischen Liebesgeschichte Leben ein und stellt über viele Detail- und Nahaufnahmen sowie Frontaleinstellungen bei Dialogen eine unmittelbare Nähe zu den Protagonisten her. Regina King, die als Tishs Mutter stellvertretend für den enormen Zusammenhalt in der afroamerikanischen Gemeinschaft steht, erhielt den Oscar als beste Nebendarstellerin. Newcomerin KiKi Layne schultert ihre tragische Rolle mühelos und beweist ein gutes Gespür für die subtilen Nuancen ihrer Figur. Dass es kein Happy End geben kann, ist ebenso bitter wie realistisch.

 

 

Blu-ray Extras:

    • Behind the Scenes (5 min)
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Melancholisch-schüchterne Liebesgeschichte im Harlem der 1970er Jahre, die unter keinem guten Stern steht.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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