Beautiful Boxer

© MFA+ Film

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Beautiful Boxer

Thailand 2003

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 114 Min.

Studio: GMM Pictures

Vertrieb: MFA+ Film

Filmzine-Review vom 19.11.2005

Pariny Charoenphol, alias Nong Toom, wollte schon als Kind lieber ein Mädchen sein; auch die Mönche im Kloster, in das ihn seine Eltern stecken, können ihm die Gedanken nicht austreiben. Um seine arme Familie zu unterstützen, beginnt er mit dem Kickbox-Training, denn das Preisgeld ist eine willkommene Finanzspritze. Schon bald tritt der überaus erfolgreiche Kämpfer geschminkt in den Ring, und kommt langsam dem Traum vom Frausein näher…

Es ist eine wahre Geschichte, die Beautiful Boxer erzählt, doch so interessant die Person Nong Toom durch die Gegensätzlichkeit aus hartem Männer-Kampfsport auf der einen und femininer Verletzlichkeit auf der anderen Seite auch sein mag – vermutlich wird der Film es gerade wegen dieser paradoxen Situation schwer haben, sein Zielpublikum zu finden. Regisseur Ekachai Uekrongtham bringt dem Zuschauer in einigen schönen Aufnahmen des morgendlichen Trainings mit perfekt choreografierten Kick- und Boxfolgen, die fast schon wie eine Tanzperformance wirken, die Ästhetik dieser Sportart näher und versucht so einen Mittelweg zu finden. Dennoch wird man den Eindruck nicht los, dass es Grenzen und Gegensätze gibt, die sich in einem Film nicht vollkommen überwinden lassen.

Statt einem Schauspieler das Kickboxen beizubringen, entschloss man sich, einem Kickboxer Schauspielunterricht zu geben – mit Erfolg. Asanee Suwan merkt man seine Unerfahrenheit vor der Kamera nicht im Geringsten an, er porträtiert den jungen Nong Toom als schüchternen, zurückhaltenen Jungen, der sehr um seine Familie besorgt ist und bereit ist, alles für sie zu opfern. Fälschlicherweise wird oft berichtet, die echte Nong Toom begann mit dem Kampfsport, um ihre Geschlechtsumwandlung zu finanzieren, doch in erster Linie gab sie das gewonnene Kampfgeld ausschließlich ihren Eltern. Erst als genug übrig war, konnte sie sich die teure Operation leisten und lebt heute als Model und Schauspielerin in Bangkok, denn kämpfen darf sie als Frau nicht mehr.

In dem in zwei Teile unterteilten einstündigen Making of kommen alle wichtigen Beteiligten zu Wort und erzählen von den Dreharbeiten, den Hintergründen und dem Box-Training. Man hat allerdings das Gefühl, dass die Thailänder wesentlich mehr erzählen, als die englischen Untertitel preisgeben. In bester Asia-Tradition sind die zwei trashigen Thai-Pop-Videos selbstverständlich mit Karaoke-Titeln ausgestattet, abgesehen davon gibt es noch den Kinotrailer und -teaser sowie einige Trailer zu weiteren DVDs zu sehen.

 

Ninas Filmwertung

Der Kampf eines Mannes für die Weiblichkeit – thailändisches Bio-Pic über eine außergewöhnliche Box-Ikone.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb MFA+ Film kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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