Being Charlie
USA 2015
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 97 Min.
Studio: Castle Rock Entertainment | Jorva Entertainment Productions | Defiant Pictures
Vertrieb: Concorde Home Entertainment
Filmzine-Review vom 12.12.2016
Charlie (Nick Robinson) verabschiedet sich auf eigene Faust aus der Entzugsklinik. Da er ohne Unterstützung seiner Eltern nicht weit kommt, lässt er sich aber doch nochmal auf einen Therapieversuch in einer anderen Einrichtung ein. Kurz bevor er von dort auch schon wieder türmen möchte, lernt er Eva (Morgan Saylor) kennen – und hat plötzlich doch einen Grund, zu bleiben…
Teenie kommt auch im x-ten Versuch nicht von den Drogen los. Jugendlicher versucht, erwachsen zu werden, steht sich aber dabei selbst in Weg. Verwöhnter Sohn reicher Eltern hat keine Lust, sich dem Leben zu stellen. Je nach Perspektive könnte man die Story von Being Charlie so oder so zusammenfassen. Charlie zu sein, scheint auf jeden Fall ziemlich anstrengend. Für Charlie da zu sein, aber auch, und so ist wohl eines der größten Probleme von Being Charlie, dass man sich mit dem Protagonisten irgendwie nur mäßig identifizieren mag. Viel sympathischer und authentischer kommt sein bester Freund Adam (sensationell gespielt von Devon Bostick) rüber, der aber eben nur eine Nebenrolle bleibt – wenn auch eine mit massiver Tragweite.
Der Protagonist als solcher weiß den Zuschauer also nicht uneingeschränkt zu fesseln – was ist mit der Story? Die ist zwar nicht wirklich innovativ – Coming-of-Age-Dramen haben wir schon so einige gesehen, Drogen-Entzugs-Dramen auch, und beides zusammen hat auch nicht gerade Seltenheitswert. Dennoch ist das Ganze so professionell inszeniert, dass man sich durchaus in die Story hineindenken und von ihr mitziehen lassen kann. Ein paar wirklich schöne Bilder und die gut besetzten Nebenrollen sorgen ebenfalls für Pluspunkte. Für den endgültigen Kick fehlt dem Streifen aber einfach das Herz – sprich: der fesselnde Charakter, mit dem man mitfühlen und mitleiden kann. Den mag der ein oder andere durchaus in Charlie finden – dass er sympathisches Coming-of-Age eigentlich kann, hat Nick Robinson ja bereits in Kings of Summer bewiesen. Für den authentischen Helden zum Mitfiebern fehlt es seinem Charakter in diesem Fall aber einfach an Empathie und Uneigennützigkeit – ein bisschen weniger klischeehafter Teenie-Egoismus hätte es wohl auch getan.
Katjas Filmwertung
Trip ohne Kick. Professionell inszeniertes Coming-of-Age-Entzugs-Drama, das den authentischen Charakter zum Mitleiden in den Nebenrollen versteckt.
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Common, Cary Elwes, Devon Bostick, Morgan Saylor, Nick Robinson, Susan Misner
Musik: Chris Bacon
Produzent(en): Johnson Chan, Rob Reiner, Simon Goldberg, Stephanie Rennie