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Bombshell

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Bombshell – Das Ende des Schweigens

USA 2019

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 110 Min.

Vertrieb: Euro Video

Filmzine-Review vom 03.06.2020

Beim Nachrichtensender Fox News hat der einflussreiche Medienmogul Roger Ailes (John Lithgow) auch im fortgeschrittenen Alter die Zügel noch fest in der Hand. Unter seiner Führung herrscht beim Sender seit Jahren ein vergiftetes Klima der sexuellen Gewalt und Einschüchterung. Als Ailes seine Ex-Starmoderatorin Gretchen Carlson (Nicole Kidman) aus fadenscheinigen Gründen feuert, geht die Journalistin zum Gegenangriff über und zeigt ihren Chef wegen sexueller Belästigung an. Ailes versucht mit aller Macht, sich gegen den drohenden Prozess zu stemmen. Und obwohl Carlson über die Zeit etliche Beweise gesammelt hat, stehen ihre Chancen zunächst nicht besonders gut. Erst als sich weitere Frauen wie die prominente Kollegin Megyn Kelly (Charlize Theron) oder die junge Redakteuerin Katya Pospisil (Margot Robbie) der Klage anschließen, schwimmen Ailes die Felle davon…

Mit Austin Powers und den Fockers hat sich Jay Roach Ende der 1990er und zu Beginn der Nuller-Jahre einen Ruf als erfolgreicher Macher von Blockbuster-Komödien erarbeitet. Die seichte Unterhaltung hat der Filmemacher zuletzt hinter sich gelassen, denn mit Werken wie Trumbo, der Lyndon B. Johnson-Biographie Der lange Weg (beide mit Bryan Cranston) und nun Bombshell outet sich Roach als ernstzunehmender Chronist amerikanischer Zeitgeschichte. Mit Bombshell, vielleicht der ersten großen #MeToo-Hollywood-Produktion, verschlägt es den Regisseur fast in die Gegenwart, denn der Prozess, der den langjährigen Chef des erzkonservativen Nachrichtensenders Fox News zu Fall gebracht hat, ist gerade einmal 4 Jahre her. Das packend erzählte Drama, das ähnlich wie die Polit-Serie House of Cards auch schonmal die vierte Wand durchbricht und sich direkt an den Zuschauer wendet, lebt von intelligenten Dialogen und kann sich auf ein oscarreifes Ensemble verlassen. Unter einer dicken Latex-Maske ist John Lithgow in der Rolle des schmierigen alten Widerlings effektiv, aber sein Portrait ist bei Weitem nicht so vielschichtig ausgefallen wie in The Loudest Voice (mit Russell Crowe als Ailes und Naomi Watts als Gretchen Carlson), wo der Skandal deutlich detailreicher als Mini-Serie aufgearbeitet wurde. Die Starbesetzung komplettieren Charlize Theron als Fox News-Moderatorin Megyn Kelly, die die Fangemeinde des Senders erzürnte, als sie Trump vor der Wahl wegen seiner frauenfeindlichen Haltung herausforderte, sowie Margot Robbie, die stellvertretend für weitere Opfer einen fiktiven Charakter spielt.

Statt langweiliger Promo-Beiträge glänzt die bei Euro Video veröffentlichte Blu-ray mit einem Making of in Spielfilmlänge, das nicht nur die Dreharbeiten thematisiert, sondern auch einige der realen Vorbilder zu Wort kommen lässt.

 

Blu-ray Extras:

    • Keine einfachen Wahrheiten: Making of (95 min)
    • Dt. Trailer
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Sehenswerte, starbesetzte Hollywood-Aufarbeitung des berüchtigten Sexismus-Skandals beim US-Nachrichtensender Fox News.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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Leserwertung

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Cast & Crew

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