Breaking and Entering – Einbruch und Diebstahl
Breaking and Entering
GB | USA 2006
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 114 Min.
Studio: Miramax Films
Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment
Filmzine-Review vom 18.07.2007
Will (Jude Law) ist erfolgreicher Architekt und steht mit einem großen Projekt mitten in der Londoner City kurz vor dem Durchbruch. Doch dann wird das neu bezogene Büro zweimal hintereinander ausgeraubt – und das zwischen Job & Privatleben bereits wackelige Gleichgewicht gerät endgültig ins Wanken.
Autor und Regisseur Anthony Minghella hat mit Titeln wie Der englische Patient, Der talentierte Mr. Ripley oder zuletzt Unterwegs nach Cold Mountain bereits ausgiebig bewiesen, dass er das Zeug zum Filmemachen besitzt. Auch Breaking and Entering – Einbruch und Diebstahl reiht sich nahtlos in seine Reihe meisterhafter Filme ein. Seien es der gewohnt souverän agierende Hauptdarsteller Jude Law (übrigens bereits in seiner dritten Zusammenarbeit mit Minghella), die oscarprämierte Juliette Binoche, Newcomer Rafi Gavron in seinem ersten Film oder Martin Freeman (Per Anhalter durch die Galaxis) als Wills Partner Sandy – die allesamt erstklassig besetzten Schauspieler spielen sich gegenseitig an die Wand und holen aus den tiefgründig menschlich angelegten und trotz all ihrer Schwächen (fast) immer sympathischen Charakteren das Letzte heraus.
Das einfühlsam geschriebene Drehbuch und die authentische Inszenierung lassen ein äußerst intensives und von der ersten bis zur letzten Minute fesselndes Drama entstehen, das vor der Kulisse der pulsierenden und gleichzeitig im Umbruch befindlichen Metropole London einen tiefen Einblick in das Seelenleben seiner Protagonisten erlaubt. Dabei werden die alten klassischen Kategorien von Schuld & Unschuld oder Treue & Verrat mehr als einmal in Frage gestellt und mit neuem Leben gefüllt. Die strafrechtlich verfolgbaren Einbrüche bieten dabei lediglich Szenerie und Aufhänger, im Mittelpunkt stehen die zahlreichen zwischenmenschlichen Delikte, die sich sämtliche Beteiligten – die einen mehr, die anderen weniger – im Namen der Liebe zuschulden lassen kommen.
In der technisch einwandfreien DVD-Umsetzung des an den Kinokassen nur mäßig erfolgreichen Streifens regiert mit einem Audiokommentar des Multitalents Minghella, einem kurzen, aber informativen Making Of sowie 6 zusätzlichen Szenen das Motto Klasse statt Masse.
Katjas Filmwertung
Multitalent Minghella wieder mal hochkarätig: Intensives Drama mit einer herausragenden Schauspielerriege.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Jude Law, Juliette Binoche, Martin Freeman, Rafi Gavron, Ray Winstone, Robin Wright Penn, Vera Farmiga
Musik: Gabriel Yared, Karl Hyde, Rick Smith
Produzent(en): Tim Bricknell, Anthony Minghella, Sydney Pollack