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Capone

© 2021 LEONINE Studios

Capone

USA 2019

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 100 Min.

Vertrieb: LEONINE

Filmzine-Review vom 27.03.2020

Florida, Ende der 1940er Jahre. Al Capone (Tom Hardy), der von allen nur „Fonse“ genannt wird, hat schon bessere Zeiten gesehen. Gesundheitlich schwer angeschlagen verbringt das ehemalige Gangster-Oberhaupt seine letzten Tage im Kreise seiner Familie auf einem luxoriösen Anwesen, das er allerdings nicht verlassen darf. Während Capone geistig abbaut und sich zunehmend in Wahnvorstellungen und Episoden aus seiner Vergangenheit verliert, beobachtet ihn das FBI mit Argusaugen. Die Bundesbehörde vermutet, dass er mehrere Millionen auf dem Grundstück seiner Villa versteckt hat…

Mit dem innovativen Superhelden-Highschoolfilm Chronicle startete Josh Trank mit Ende 20 in Hollywood durch und wurde schnell als kommendes Wunderkind gehypt. Wahrscheinlich etwas vorschnell, denn sein erstes Großprojekt Fantastic Four floppte und seinen Job als Star Wars-Regisseur war er anschließend wieder los. Nun meldet sich der Filmemacher mit dem ungewöhnlichen Gangster-Biopic Capone zurück. Ungewöhnlich deshalb, weil Trank, der auch das Drehbuch schrieb, sich nicht auf die glorreichen, goldenen Chicago-Jahre der wohl berümtesten amerikanischen Gangster-Legende konzentriert, sondern stattdessen eine Art düstere Verfallsstudie mit einem geistig zunehmend verwirrten Capone vorlegt. Ein durchaus mutiges und selbstbewusstes Vorgehen, wenngleich die vielen vernebelten Erinnerungen und Halluzinationen (in denen er immer wieder seinem alten Feind Matt Dillon begegnet) die Zuschauer, die wahrscheinlich einen klassischen Gangsterfilm erwarten, auf Dauer ratlos zurücklassen. Tom Hardy, mit rotunterlaufenen Augen und Krächzstimme, müht sich in der Hauptrolle als zorniger, dementer Patriarch nach Kräften, doch die gewollte Dekonstruktion der Legende ist dermaßen over-the-top und außer Kontrolle geraten, dass Capone am Ende fast zu einer Witzfigur verkommt.

 

DVD Extras:

    • Dt. Trailer zum Film
    • Trailer zu 7 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Gleichermaßen interessante wie sperrige Dekonstruktion des legendären Gangsters.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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