Carrie – Des Satans jüngste Tochter

© 20th Century Fox Home Entertainment

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Carrie – Des Satans jüngste Tochter

Carrie

USA 1976

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 98 Min.

Studio: United Artists

Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 27.11.2013

An der Bates High School wird Mauerblümchen Carrie White (Sissy Spacek) permanent von ihren Mitschülerinnen gehänselt und verspottet. Zu Hause ist es kaum besser, dort leidet sie unter der Tyrannei ihrer fanatisch-religiösen Mutter (Piper Laurie). Als Carrie von dem allseits beliebten Tommy Ross (William Katt) zum Abschlussball eingeladen wird, scheint sich ihre Situation zu verbessern. Nicht wissend, dass Carrie über telekinetische Fähigkeiten verfügt, haben sich ihre Mitschüler einen besonders bösartigen Streich einfallen lassen…

Stephen King-Verfilmungen gibt es wie Sand am Meer, gute Stephen King-Verfilmungen sind bekanntermaßen rar gesät. Carrie ist ein solcher Glücksfall, der Schocker von Brian DePalma gehört nicht nur zu den All-Time Top 5 King-Adaptionen, sondern ist ganz unabhängig von der Vorlage längst ein Klassiker des Genres. Was macht DePalma also besser als seine vielen gescheiterten Nachfolger? Als erster Film, der nach einer Vorlage des Masters of Horror gedreht wurde, hält sich Carrie sehr dicht an den Roman. Zwar wird der pseudo-dokumentarische Stil des Buches über Bord geworfen, doch im Großen und Ganzen folgt die Verfilmung zielstrebig dem Ablauf der Vorlage. Von der eröffnenden Duschszene, in der die unwissende Carrie zum ersten Mal ihre Periode bekommt und prompt von ihren Mitschülerinnen mit Tampons bombardiert wird, bis zum Finale Furioso, bei dem sie mit einem Eimer Schweineblut getauft wird und schließlich das destruktive Potential ihrer besonderen Gabe voll ausschöpft. Hier tobt sich der für seine visuellen Raffinessen bekannte DePalma mit cleverer Split-Screen-Technik aus, welche das Ballsaal-Inferno besonders effektiv zur Geltung kommen lässt. Trotz auffälliger Bildgestaltung ist Carrie aber vor allem ein Schauspieler-Film: Insbesondere Sissy Spacek und Piper Laurie als Tochter-Mutter-Gespann bleiben dank intensiven Spiels unvergessen und wurden zurecht für den Oscar nominiert.

Die Blu-ray-Premiere hat das informative Bonusmaterial der Special Edition-DVD glücklicherweise komplett übernommen (wenn auch im 4:3-Format). Dieses Vorgehen ist heutzutage leider längst nicht mehr selbstverständlich – siehe Paramount. Das überwiegend sehr weiche HD-Bild ist zwar ansprechend restauriert, kann aber das Alter des Films nicht immer kaschieren.

 

Marcs Filmwertung

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb 20th Century Fox Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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