Casino (Special Edition – 2 DVDs)

© Universal Pictures Home Entertainment

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Casino (Special Edition – 2 DVDs)

USA 1995

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 171 Min.

Studio: Universal Pictures

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 12.12.2005

In den 70ern hat in der Glitzerstadt Las Vegas einzig und allein die Mafia das Sagen. Als Statthalter fungiert Sam „Ace“ Rothstein (Robert De Niro). Die Drecksarbeit verrichtet derweil Sams aufbrausender Jugendfreund Nicky Santoro (Joe Pesci)…

In Casino, dem nach Mean Streets und Goodfellas dritten Teil von Martin Scorseses inoffizieller Gangster-Trilogie, beschreibt der Meisterregisseur in exquisiten Bildern den Aufstieg und Fall vom Spielerparadies Las Vegas. In streckenweise dokumentarisch anmutender Manier blickt Casino hinter die faszinierenden Kulissen des Spielbetriebs. Im Mittelpunkt stehen die beiden unterschiedlichen Protagonisten Sam Rothstein und Nicky Santorro, die sich zunächst am vielen Geld, dem Leben in Saus und Braus und der stetig steigenden Macht berauschen. Doch das Imperium des schönen Scheins zerbricht schnell: Rothstein, von De Niro eher zurückhaltend verkörpert, unterschätzt den Einfluss der lokalen Politiker und Joe Pescis beängstigend psychopathisch veranlagter Santorro wird dabei erwischt, wie er hinter dem Rücken der Mafia in die eigene Tasche wirtschaftet. Der Absturz bleibt nicht aus und wer Scorsese kennt, weiß, dass er seine Charaktere gerne leiden lässt. Besonders im Fall von Joe Pesci: Dessen Leinwandtod dürfte zu den brutalsten Szenen der Filmgeschichte gehören. Technisch gehört Casino zur Crème de la Crème: Ob Schnitt, Musik (von Bach über Dean Martin bis zu den Rolling Stones), Ausstattung oder Kamera, die wie entfesselt durch alle Ecken des Casinos umherschweift, alles ist einfach perfekt inszeniert. Wenn es Anlass zu Kritik gibt, dann den, dass die Figuren im Gegensatz zu Goodfellas allzu kalt wirken und somit den tragischen Aspekt der Geschichte ein wenig unterschlagen.

Die Special Edition ist für Scorsese-Fans selbstverständlich ein Pflichtkauf. Nicht nur ist das anamorphe Bild (in dem dem von Scorsese ganz selten verwendeten 2.35:1-Format) um Längen besser als die alte Letterbox-Fasssung, auch werden nun endlich heiß ersehnte Bonusmaterialien angeboten. Den Anfang macht ein hochinteressanter Audiokommentar, der zwar nicht szenenspezifisch ist, dafür aber neben Wortführer Scorsese alle wichtigen Beteiligten (de Niro, Pesci, Stone, Woods) ausführlich zu Wort kommen lässt. Die Infos wiederholen sich dann zwar zum Teil beim Making Of, aber Sharon Stone und ihre ganz persönlichen Erfahrungen beim Casting mit Scorsese hört man sich auch gerne ein zweites Mal an. Das abschließende Feature „Lebendige Geschichten“ widmet sich dem Autoren Nicholas Pileggi und zeigt uns das Gesicht des echten Sam Rothstein alias Frank ‘Lefty‘ Rosenthal, der zunächst wenig Interesse an (s)einer Verfilmung hatte, dann aber schnell seine Meinung änderte, als De Niro für die Hauptrolle unterschrieb.

 

Marcs Filmwertung

Scorseses Mafia-Abrechnung mit Las Vegas – fast so brillant wie Goodfellas.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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