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Chappie

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Chappie

USA/Mexiko 2014

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 120 Min.

Studio:  Simon Kinberg Productions, Alpha Core, Ollin Studio

Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 01.08.2015

Südafrika 2016: Mit sogenannten “Scouts“ – bewaffneten, hocheffektiven Robotern – versucht man die Kriminalität in den Gettos einzudämmen. Chef-Entwickler Deon Wilson (Dev Patel) ist aber längst nicht am Ende seiner Träume und implantiert  einem ausrangierten Scout-Model heimlich ein künstliches Bewusstsein. Allerdings gerät der Ingenieur mit seinem Versuchsobjekt an ein Drogen-Pärchen (Ninja und Yo-Landi Visser von Die Antwoord), das den Roboter im Kleinkind-Stadium kurzerhand kidnappt und nach Gangster-Regeln aufziehen möchte. Und dann wäre da noch Deons finsterer Kollege Vincent Moore (Hugh Jackman), der seinen eigenen waffenstarrenden Kampfroboter ins Feld schicken möchte und über Leichen geht…

Seit seinem genialen District 9 gilt Neil Bloomkamp als der große Erneuerer des Science Fiction-Genres. Nach zwei weiteren Filmen – Elysium und nun Chappie – muss man feststellen, dass die Entwicklung des Südafrikaners ein wenig stagniert. Chappie ist wie schon District 9 in den von sozialen Missständen geprägten, chaotischen Elendsvierteln von Johannesburg angesiedelt, doch im Gegensatz zu seinem Debut findet Bloomkamp diesmal nicht die richtige Balance. Mal wähnt man sich in einem knuddeligen Familienfilm à la Wall-E oder Nummer 5 lebt – etwa wenn Chappie den lässigen Gangster-Style seiner „Zieheltern“ imitiert und dabei schon an den Flüchen („Fucka-mutha!“) scheitert – dann mutiert der Streifen im Handumdrehen in beinharte Brutalo-Action mit starken Anleihen an Verhoevens RoboCop.

Das gesellschaftskritische Potential der Story bleibt somit unberührt. Sieht man darüber hinweg, lässt sich Chappie zumindest als ultra-dynamisches Spektakel mit erstklassigen visuellen Effekten und einer berührenden Motion-Capture-Performance von Sharlto Copley als Droid mit Kinderseele genießen. Da sehen die restlichen Darsteller doch ganz schön blass aus, angefangen beim Auftritt der beiden kultigen Die Antwoord-Stars, die zwar ganz im optischen Stil ihrer millionenfach geklickten Videos auftreten, aber nun mal keine Schauspieler sind, bis zu den prominenten Randfiguren wie Hugh Jackman – immerhin ungewohnt fies – und Sigourney Weaver. Doch Sigourney Weaver muss sich nicht grämen, sie wird demnächst mit Bloomkamp den nächsten Alien-Auftritt drehen, da sollte sie dann deutlich mehr zu tun bekommen.

Die Blu-ray von Sony Pictures Home Entertainment bietet ohne Frage Bild- und Tonqualität auf Referenzniveau. Das Bonusmaterial, u.a. mit einer Tour durch „Jo-Burg“ und einem Beitrag zum südafrikanischen „Zef-Style“ summmiert sich auf satte 80 Minuten.

 

 

Marcs Filmwertung

Ultra-dynamisches, leicht subversives Sci-Fi Spektakel mit erstklassigen visuellen Effekten und einem anrührenden Titel-Roboter, aber unterm Strich nicht auf demselben Niveau wie District 9.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Sony Pictures Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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