Crime is King – 3000 Meilen nach Graceland
3000 Miles To Graceland
USA 2001
FSK: ab 18 Jahren
Länge: ca. 120 Min.
Studio: Warner Bros.
Vertrieb: Warner Home Video
Filmzine-Review vom 26.10.2002
Während einer Elvis-Doppelgänger Show überfällt eine Bande von 5 Gangstern das berühmte Riviera Casino in Las Vegas. Nach dem Coup erschießt Bandenchef Murphy (Kevin Costner) seine Kollegen kurzerhand, um so das erbeutete Geld nicht teilen zu müssen. Zane (Kurt Russell) überlebt den Anschlag und zwischen den beiden Kontrahenten beginnt ein rücksichtsloser Kampf um die Kohle…
Angesichts der interessanten Besetzungsliste und eines gut gemachten Trailers waren die Erwartungen für Crime is King – 3000 Meilen nach Graceland einigermaßen hoch. Doch schon nach wenigen Minuten stellt sich große Ernüchterung ein. Der Film ist nur ein weiterer ultrabrutaler Möchtegern-Tarantino und wäre gern so cool wie Pulp Fiction oder True Romance. Doch alleine schon die Erwähnung dieser beiden Titel ist für Crime is King – 3000 Meilen nach Graceland zuviel der Ehre. Die Ästhetisierung von Gewaltdarstellung findet bekanntermaßen auf einem schmalen Grat statt, Crime is King hat diesen Grat eindeutig überschritten und ist in punkto Menschenverachtung und Gewaltglorifizierung kaum zu überbieten. Die Gangstercharaktere sind bloße Abziehbilder aus zigfach bekannten Filmen, der Bösewicht ist ohne erkennbaren Grund einfach nur böse, stellt keine Fragen und knallt jeden, der ihm zufällig über den Weg läuft, ab. Gespielt wird dieser „Bad Ass“ überraschenderweise von Kevin Costner, der mit langen Koteletten und Elvistolle wohl besonders furchteinflößend wirken soll, aber einfach nur fehlbesetzt ist. Ihm gegenüber steht Kurt Russell, der ja früher durchaus über Actionpräsenz verfügte (siehe Die Klapperschlange) und mittlerweile nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Die übrigen prominenten Namen werden als Kanonenfutter verheizt, besonders Christian Slater aus True Romance sollte sich für diesen Film schämen. Gedreht hat diesen Schund ein gewisser Demian Lichtenstein, der nach diesem künstlerischen und finanziellen Monsterflop demnächst wohl wieder bei Musikvideos Regie führen darf. Nicht von ungefähr erhielt der Film bei der diesjährigen Verleihung zur „Goldenen Himbeere“ satte 5 Nominierungen, u.a. für den schlechtesten Film und den miesesten Schauspieler (Costner) des Jahres.
An der technischen Umsetzung von Warner Home Video gibt’s wie schon beim US Release nichts zu kritisieren. Das knallige Bild ist fehlerfrei und bietet ein hohes Maß an Kontrast und Schärfe. Der Sound (Deutsch und Englisch DD 5.1) gibt in den zahlreichen Action-Einlagen auf allen Kanälen ordentlich Gas, besonders der Subwoofer wird sehr präzise eingesetzt. Die Bonusmaterialien liefern hingegen puren Minimalismus in Form des Kinotrailers und einer Texttafel!
Marcs Filmwertung
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Christian Slater, Courteney Cox Arquette, David Arquette, Kevin Costner, Kevin Pollak, Kurt Russell
Musik: George S. Clinton
Produzent(en): Andrew Stevens, Elie Samaha, Eric Manes, Demian Lichtenstein