Das Haus der schlafenden Schönen
D 2006
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 99 Min.
Studio: Atossa Film Produktion GmbH
Vertrieb: Galileo Medien AG
Filmzine-Review vom 15.05.2008
Nach dem Tod von Ehefrau und Tochter hat Edmond (Vadim Glowna) jegliche Lebensfreude verloren. Auf Anraten eines guten Freundes verbringt er immer häufiger seine Nächte in einem Etablissement, in denen Männer neben narkotisierten jungen Frauen schlafen dürfen, um so ihren inneren Frieden zu finden. Die Begegnungen mit den bewusstlosen Frauen wecken in ihm Erinnerungen an die Frauen in seinem Leben – seine Mutter, seine erste Liebe, seine Frau – und bewegen ihn auch zu Reflexionen über den Tod…
Bei der Verfilmung des Schlüsselromans des japanischen Literaturnobelpreisträgers Yasunari Kawabata aus dem Jahr 1961 übernahm Vadim Glowna neben der Hauptrolle auch Regie und Produktion, schrieb das Drehbuch und verlegte die Handlung ins heutige Berlin. Über seiner optisch sehr kunstvollen Inszenierung von Das Haus der schlafenden Schönen schwebt eine bedrückende Atmosphäre, durch die vielen Monologe und die gestelzte Ausdrucksweise wirkt der Film in vielen Momenten eher wie ein Theaterstück. Leider wird zwischen Zuschauer und Hauptfigur zu viel Distanz geschaffen, so dass man die nötige Identifizierung mit Edmond vermisst und kaum Interesse an seinem Seelenleben entwickeln kann. Bis zum Schluss bleibt der Aspekt der betäubten, willenlosen Nackten irritierend und befremdlich.
Insgesamt 12 Minuten Interviewmaterial mit Angela Winkler, Vadim Glowna und Birol Ünel wurden zusammengetragen, die einen kurzen Einblick in die Faszination der Geschichte für die Schauspieler geben.
Ninas Filmwertung
Schwermütig, aber kunstvoll inszenierte Altherrenfantasie – geheimnisvoll und nachdenklich.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Angela Winkler, Birol Ünel, Maximilian Schell, Vadim Glowna
Musik: Nikolaus Glowna
Produzent(en): Raymond Tarabay, Vadim Glowna