Das Wunder der Natur
La clé des champs
Frankreich 2011
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 82 Min.
Studio: Thelma Films | Les Films de la Véranda | Wild Bunch
Vertrieb: Universum Film
Filmzine-Review vom 22.08.2012
Als sie 1996 mit Mikrokosmos – Das Volk der Gräser erstmals faszinierende Einblicke in verborgende Lebenswelten einer Sommerwiese realisierten, war der Erfolg der französischen Dokumentarfilmer Claude Nuridsany und Marie Pérennou bemerkenswert. Neben dem Großen Preis für Technik auf den Filmfestspielen in Cannes gab es in gleich fünf Kategorien Auszeichnungen bei den heimischen César Awards.
Fünfzehn Jahre später legt das Duo mit Die Wunder der Natur nun den dritten Kinoausflug in die Welt des Kleinen ein. Ziel der Reise ist ein versteckter Teich im Hinterland eines bäuerlichen Dorfs, der samt seiner Bewohner durch einen namenlosen Jungen erkundet wird…
Anders als bei ihrem Debüt-Erfolg kommt Die Wunder der Natur, wie auch die bereits 2004 erschienene zweite Dokumentation Genesis, leider nicht mehr ohne begleitende Worte aus. Im 2011er La Clé des Champs, so der Originaltitel, führt dies gar so weit, dass die integrierte und ungünstig konstruierte Story zu Lasten des gesamten Films geht. Das vermeintliche Biologie-Abenteuer für die ganze Familie präsentiert sich in zentralen Zügen mehr als melancholisch-abgeklärte Retrospektive eines Erwachsenen auf das Leben denn als positive Entdeckungsreise eines Kindes.
Trotz teils paradiesischer Bildkompositionen, beeindruckender Nahaufnahmen und außergewöhnlicher Blickwinkel wird Die Wunder der Natur bei Weitem nicht das Publikum begeistern können, für das er potenziell geeignet wäre. Sehr schade, denn mit einer etwas frischeren Philosophie hätte die Dokumentation gut und gerne auch ein mitreißendes Wohlfühlerlebnis für Groß und Klein werden können – sogar ohne dabei ihre eigentliche Botschaft aufzugeben.
Mikes Filmwertung
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Lindsey Hénocque, Simon Delagnes
Musik: Bruno Coulais
Produzent(en): Christine Gozlan, Marie Pérennou, Claude Nuridsany