David Bowie – Ziggy Stardust and the Spiders from Mars (The Motion Picture)

© EMI

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David Bowie – Ziggy Stardust and the Spiders from Mars (The Motion Picture)

GB 1983

FSK: ohne Altersbegrenzung

Länge: ca. 90 Min.

Vertrieb: EMI

Filmzine-Review vom 15.06.2003

Am 3. Juli 1973 gab David Bowie im Londoner Hammersmith Odeon ein historisches Konzert vor 2.500 begeisterten Zuschauern. Kurz vor Schluss kündigte er an, es werde das letzte sein und das war es auch – das letzte Konzert von Ziggy Stardust. Wie wir heute wissen, führte David Bowie seine Karriere auch nach dem inszenierten „Rock’n’Roll Suicide“ der legendären Figur Ziggy Stardust noch (mindestens) dreißig Jahre lang weiter und erfand dabei sowohl seine Musik als auch seine perfekt in Szene gesetzten Charaktere (später z.B. den Thin White Duke) immer wieder neu.

Der Schock, den seine Ankündigung bei Publikum und Mit-Musikern auslöste (nur einer der Band-Kollegen war vorher über den geplanten Schritt Bowies informiert), griff tief. Hysterische Reaktionen der Fans werden begleitet von einer etwas fahrigen musikalischen Leistung der Band beim letzten Song – dem programmatischen „Rock’n’Roll Suicide“ -, der trotzdem, oder gerade deshalb, als fulminantes Ende eines beeindruckenden Konzerts im Gedächtnis bleibt.

Die Songs des unvergesslichen Auftritts sind Fans von der bereits 1983 erschienenen Live-CD bestens vertraut: von „Ziggy Stardust“ über „Changes“ bis hin zu „Space Oddity“ sind zahlreiche unabdingbare Bowie-Klassiker dabei. Auch weniger bekannte Titel wie „Wild Eyed Boy From Freecloud“ oder Cover-Versionen wie der Rolling Stones-Hit „Let’s Spend The Night Together“ oder Lou Reed’s „White Light, White Heat“ lassen Bowie zwischen leisen und lauten Tönen, zwischen bewegenden und mitreißenden Momenten jedes Register ziehen. Dabei zieht David Robert Jones das Publikum durch seine schiere Präsenz und eine unnachahmliche Ausstrahlung in seinen Bann. Optisch unterstützend wirken hierbei die zahlreichen Kostümwechsel: vom Netzhemd über den engen Body bis hin zur Federboa sind auch hier die viel kommentierten erotischen „Nebenwirkungen“ sicher nicht unbeabsichtigt. Ihren besonderen Flair verdankt die Zusammenstellung nicht zuletzt auch den Behind the Scenes-Aufnahmen von Bildregisseur D.A. Pennebaker, der sowohl die Vorbereitungen zum Auftritt als auch diverse Kostümwechsel mit aufgenommen und somit aus einem historischen Konzertmitschnitt einen einmaligen Konzertfilm gemacht hat.

Dreißig Jahre altes Material auf ein technisch so ausgereiftes Medium wie DVD zu bannen, bedeutet einen fast unmöglichen Spagat. So kann natürlich das Bild in keiner Weise an heutiges Material heranreichen – die ohnehin sehr dunklen Aufnahmen beinhalten diverse Defekte und sind besonders im Publikumsbereich extrem unscharf. Beim Sound dagegen konnte im Vergleich zur CD-Version nochmal deutlich nachgebessert werden: der 5.1-Mix liefert eine gute Konzertatmosphäre und erreicht anders als die etwas schwache Stereo-Spur eine auch für heutige Verhältnisse durchaus überzeugende Qualität. Als Bonus enthält die auch verpackungstechnisch gut aufgemachte 30th Anniversary Special Edition neben netten DVD-Rom-Features einen Audiokommentar von Bildregisseur D.A. Pennebaker und dem langjährigen Bowie-Produzenten Tony Visconti, die mit zahlreichen Stories und Anekdoten zum Konzert und zu Bowie allgemein zu unterhalten wissen.

 

Katjas Filmwertung

Historisches Konzert einer lebenden Musik-Legende auf einer technisch respektablen DVD.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb EMI kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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