Deepwater Horizon
USA 2016
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 107 Min.
Studio: Di Bonaventura Pictures, Leverage Entertainment
Vertrieb: Studiocanal
Filmzine-Review vom 14.03.2017
20. April 2010: Auf der Ölplattform Deepwater Horizon kommt es zu einem gewaltigen Blowout, bei dem Gas und Öl unkontrolliert an die Oberfläche schießen und riesige Explosionen verursachen. Das ausströmende Öl führte im Golf von Mexiko zu einer der schwersten Umweltkatastrophen und kostete 11 Menschen das Leben. Wie konnte es zu diesem Unglück kommen? Diese Frage beantwortet Regisseur Peter Berg in dem aufwendigen Drama Deepwater Horizon recht eindeutig. Die Schuld liegt beim grenzenlos profitorientierten Leasingnehmer BP (im Film vertreten durch den gleichermaßen zynischen wie feigen BP-Manager John Malkovich), der auf Biegen und Brechen bei der bevorstehenden Bohrung auf notwendige Sicherheitstest verzichtet hat, um vergleichsweise läppische Kosten einzusparen. Auch Einwände der beiden Chef-Techniker Mike Williams (Mark Wahlberg) und Jimmy Harrell (Kurt Russell) wurden geflissentlich überhört. Es kommt also wie es kommen muss: Die brennende Bohrinsel droht auseinanderzubersten und macht die Evakuierung der Überlebenden zu einer lebensgefährlichen Mission.
Für den Super-GAU entwirft Berg ein bildgewaltiges Inferno aus Flammen, Krach und einstürzenden Stahlträgern, das den Zuschauer mitten in die Katastrophe wirft. Mit übertriebenem Pathos, in der Vergangenheit häufig der Schwachpunkt in Bergs Filmen (Battleship, Lone Survivor), hält sich Deepwater Horizon erfreulich zurück. Der obligatorische Familien-Background von Mike Wahlberg mit einer wartenden Ehefrau (Kate Hudson) wirkt nicht aufgesetzt, und wenn Wahlberg am Ende auf festen Boden zurückkehrt, wartet keine tränenreiche Zusammenführung, sondern ein Nervenzusammenbruch im Hotelzimmer. Einzig die schwerwiegenden Folgen des Unglücks hätten stärker herausgearbeitet werden können. Im Film beschränkt sich der desaströse Effekt auf die Natur auf eine Szene mit ölverschmierten Pelikanen, die in ein Rettungsboot crashen.
Die Blu-ray stattet den Katastrophenfilm mit einer brachialen, referenzwürdigen Dolby Atmos-Tonspur aus. Kein Wunder, dass es für den Tonschnitt eine Oscarnominierung gab. Bei den Extras steht das einstündige „Beyond the Horizon“ mit etlichen Interviews im Mittelpunkt. Der Tribut an die amerikanischen Arbeiter ist nicht so kitschig ausgefallen wie es der Titel („Work Like an American“) befürchten lässt.
Marcs Filmwertung
Nüchterne, beeindruckend realistische filmische Rekonstruktion einer der schwersten Umweltkatastrophen aller Zeiten.
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Brad Leland, Dylan O'Brien, Ethan Suplee, Gina Rodriguez, John Malkovich, Kate Hudson, Mark Wahlberg
Musik: Steve Jablonsky
Produzent(en): Lorenzo di Bonaventura, Mark Vahradian, Stephen Levinson, David Womark, Mark Wahlberg