Der Iran-Job (OmU)

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Der Iran-Job (OmU)

The Iran Job

USA | D 2012

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 90 Min.

Studio: Fork Films

Vertrieb: good!movies

Filmzine-Review vom 22.06.2014

Längst nicht alle talentierten Basketballer aus den USA schaffen den Sprung vom College in die NBA. Viele starten eine Profikarriere in ausländischen Ligen rund um den Globus. Ein solcher sogenannter „Journeyman“ ist auch Kevin Sheppard, der als Point Guard u.a. in Südamerika, China und Israel spielte. 2008 landete der Aufbauspieler schließlich in der iranischen Super League, wo er den Klub A.S. Shiraz in die Playoffs führen sollte. Von Sheppards Erfahrungen auf und abseits des Basketball Courts in dem islamischen Staat berichtet die sehenswerte Dokumentation Der Iran Job. Mangels Journalistenvisa drehte Autor/Regisseur Til Schauder mit einem kleinen HDV-Camcorder mehr oder weniger incognito und musste die fertigen Tapes bei jeder Ausreise in die USA am amerikanischen Zoll vorbei schmuggeln, der die Einfuhr von Filmmaterial aus dem Iran per Embargo verboten hatte. Die sportliche Dramaturgie spielt in Der Iran Job eher eine Nebenrolle, vielmehr handelt es sich um ein Gesellschaftsporträt in Zeiten des politischen Umbruchs (Stichwort „Grüne Revolution“). Sheppards Aufstieg zum besten Spieler der Liga ist sicher nicht uninteressant, aber wesentlich größeren Nachdruck haben die Szenen, in denen er sich in seiner Wohnung mit drei befreundeten iranischen Frauen trifft und ausgiebig über Religion, Politik und Menschenrechte diskutiert. Dass die drei jungen Frauen, die hier offen die Verhältnisse im eigenen Land anprangern, nachträglich ins Visier der Machthaber geraten sind, überrascht nicht (zwei haben den Iran inzwischen verlassen). Sheppards Iran-Abenteuer ist inzwischen beendet, mittlerweile hat der Weltreisende in Sachen Basketball seine Schuhe an den Nagel gehängt.

Die DVD hat einige schöne Extras an Bord, u.a. ein lebhaftes Publikumsgespräch mit Til Schauder und Ehefrau/Produzentin Sara Nodjoumi anlässlich einer Preview in Washinton D.C. In einem kurzen „Shootout“ tritt Schauder zudem gegen seinen Hauptdarsteller an und beweist, dass er beim Basketball ebenfalls ein ziemlich treffsicheres Händchen hat.

 

Marcs Filmwertung

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb good!movies kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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