Der Vorname

© Constantin Film

Der Vorname

D 2018

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 91 Min.

Vertrieb: Constantin Film

Filmzine-Review vom 10.04.2019

Ein gemütliches Familienessen entgleist völlig, als Thomas (Florian David Fitz) verkündet, dass er und seine Frau Anna beabsichtigen, ihrem Kind den Namen Adolf zu geben – um ein für alle Mal mit dem Mythos Hitler aufzuräumen. Dem Sohnemann werde das politische Engagement quasi schon in die Wiege gelegt, seine Lebensaufgabe sei die Rehabilitation des Namens. Doch das soll nicht der einzige Konflikt des Abends bleiben…

Seine Inszenierung des französischen Theaterstücks „Le prénom“ verlegt Sönke Wortmann in den Bonner Intellektuellen-Haushalt von Literaturprofessor Stephan Berger (der ewige Stromberg, Christoph Maria Herbst) und seiner Frau Elisabeth (Caroline Peters). Der Stein des Anstoßes – der umstrittene Vorname des künftigen Neffen der beiden – ist dann aber nur der Auftakt zu einem in vielerlei Hinsicht unvergesslichen Abend, nach dem vermutlich nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Ähnlich wie bei Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“ fallen nach und nach alle Masken (und Hemmungen) und die bürgerliche Fassade wird nach allen Regeln der Kunst demontiert. Eine Enthüllung jagt die nächste, jeder will das nächste dicke Ass aus dem Ärmel ziehen. Beleidigungen beleiben nicht aus und was am Ende des Abends übrig bleibt, ist ein Scherbenhaufen, desen Zusammensetzen eine schwierige Aufgabe werden dürfte.

Die erneute Adaption eines Theaterstücks ist Wortmann diesmal deutlich besser gelungen als vor ein paar Jahren mit Frau Müller muss weg. Das Wortgefecht ist zackig, kurzweilig und bietet immer wieder verblüffende Wendungen, an denen man seine helle (Schaden)Freude hat.

 

Blu-ray Extras:

    • Making of (4 min)
    • 7 Interviews (20 min)
    • Trailer zum Film
    • Trailer zu 7 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Flott inszeniertes und äußerst unterhaltsames Kammerspiel über Lebensentwürfe und Lebenslügen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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