Desert Affairs

© Splendid Entertainment

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Desert Affairs

Mojave Moon

USA 1996

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 91 Min.

Studio: Initial Entertainment Group | New Moon Productions

Vertrieb: Splendid Entertainment

Filmzine-Review vom 19.04.2002

Angelina Jolie kannte noch kein Mensch, Alfred Molina hatte gerade seinen anspruchslosen Tag, Danny Aiello war schon über den Zenit seines Erfolges hinaus und Anne Archer brauchte Geld. So oder so ähnlich muss das Szenario 1996 wohl ausgesehen haben, als die Cast für Desert Affairs (Originaltitel: Mojave Moon) zusammengestellt wurde. Denn anders ist es kaum zu erklären, dass dieser Film mit immerhin vier international bekannten Namen aufwarten kann. Wären diese nicht, gäbe es kaum einen Anhaltspunkt dafür, dass man es nicht mit der Abschlussarbeit eines mittelmäßig begabten Filmakademie-Absolventen zu tun hat…

Der Covertext von Desert Affairs verspricht einen Thriller, dabei ist die Story auch nicht ansatzweise so spannend wie das gleichnamige Musikvideo von Michael Jackson. Das Problem liegt allerdings nicht so sehr darin, der Handlung zu folgen, sondern vielmehr ihren Sinn zu erkennen: ein geschiedener Gebrauchtwagenhändler (Danny Aiello) trifft in einem Cafe auf die junge, attraktive Elie (Angelina Jolie), die ihn aus völlig unerfindlichen Gründen „abschleppt“ und bittet, mit ihr in die Wüste zu fahren. Dort lernt er Elies Mutter Julie (Anne Archer) kennen, die ihn offensichtlich für eine Art vom Himmel gefallenen Traummann hält, woraufhin ihm Julies Lebensgefährte Boyd eine Leiche in den Kofferraum legt: den Rocker Kaiser, den Elie noch fünf Minuten zuvor heiraten wollte… Die einzelnen Szenen dieser bedingungslos an den Haaren herbeigezogenen Story wirken dabei völlig unmotiviert aneinandergereiht und die Dialoge sind ungefähr so spannend und gehaltvoll wie in einem billigen Porno – in den man sich im übrigen in den ersten zehn Minuten ohnehin versetzt fühlt.
Jetzt könnte man meinen, dass wenigstens die Schauspieler den Karren noch aus dem Dreck ziehen – weit gefehlt. Die sind ähnlich unmotiviert wie die Handlung und wirken genauso verloren wie der Zuschauer sich fühlt, der – wenn er versucht, dem ganzen einen tieferen Sinn abzugewinnen – sich zu Beginn noch fragt, ob er vielleicht in einen unbekannteren Film der Coen-Brothers oder einen frühen Tarantino geraten ist. Ein Gedanke, der sich allerdings ob mangelnden Humors schnell wieder verabschiedet.

Bleibt nur die vage Hoffnung, dass die Qualität der Darsteller und Dialoge vielleicht im englischen Original besser ist – was wohl für den DVD-Fan ein ungelöstes Rätsel bleiben wird, denn leider liegt der Ton lediglich in der deutschen Synchronisation vor. Auch die übrige Ausstattung der DVD schließt sich nahtlos an die Qualität des Films an: das Bild ist kontrastarm und unscharf, der Sound trotz 5.1-Spur schlicht langweilig und Bonusmaterialien sind – abgesehen von ein paar Trailern – Fehlanzeige, aber dafür ist man nach 91 Minuten Ratlosigkeit fast schon dankbar.

 

Katjas Filmwertung

Unmotiviertes Road-Movie mit einer erstaunlich prominenten, aber dennoch reichlich hilflosen Besetzung.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Splendid Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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