Die Dolmetscherin

© Universal Pictures Home Entertainment

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Die Dolmetscherin

The Interpreter

USA 2005

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 128 Min.

Studio: Working Title

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 26.08.2005

Die aus dem afrikanischen Matobo stammende UN-Dolmetscherin Silvia Broome (Nicole Kidman) wird zufällig Ohrenzeuge der Planung eines Attentats auf Matobos Präsidenten, den Diktator Zuwanie. Als sie die Behörden informieren und warnen will, glaubt man ihr nicht. Der Beauftragte des Geheimdienstes Keller (Sean Penn) wird auf sie angesetzt und vermutet, dass mehr hinter ihrer Anschuldigung steckt, als sie zugibt…

Ohne an dieser Stelle groß mit dem Zeigefinger wackeln zu wollen – die Tatsache, dass Sydney Pollack für die Hauptrolle in Die Dolmetscherin ausgerechnet eine Schauspielerin mit dem Teint einer frisch getünchten Wand wählte, regt doch irgendwie zum Grübeln an. Natürlich gibt es weiße Afrikaner, doch in diesem Fall will einem nicht so recht einleuchten, warum die Rolle nicht auch mit einer farbigen Darstellerin hätte besetzt werden können. Dem teilweise recht konstruierten Plot hätte die dadurch vermiedene Ablenkung und Irritation sicher nicht geschadet. Erstmals durfte im Hauptgebäude der Vereinten Nationen in New York gedreht werden, und die realistische Kulisse kommt dem visuellen Gesamteindruck sehr zugute. Positiv anzumerken ist auch, dass Pollack den Zuschauer über die Motive der Beteiligten lange im Unklaren lässt. So teilt man die Skepsis von Agent Keller, der ein nicht von der Hand zu weisendes persönliches Interesse der Dolmetscherin an einem Anschlag auf den Völkermörder Zuwanie ans Tageslicht bringt. Doch dann gerät sie selbst ins Zielfeuer der Terroristen und Keller muss sein Urteil überdenken; nebenbei entdeckt er während der vielen intensiven Gespräche mit der emotional belasteten Frau einige Gemeinsamkeiten. Unglaubwürdig wiederum wirken die sehr plakativ dargestellte Vergangenheit Broomes als Rebellenführerin in ihrer Heimat (!) und ihre persönliche Abrechnung mit dem Diktator gegen Ende des Films.

Neben einem Audiokommentar mit dem Regisseur hält die DVD einige interessante Extras bereit, darunter ein Feature über die Dreharbeiten im UN-Hauptquartier, ein alternatives Ende und ein paar unveröffentlichte Szenen.

 

Ninas Filmwertung

Trotz Staraufgebot nur bedingt überzeugender UN-Thriller.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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