Die Fabelmans

© Universal Pictures Entertainment

Die Fabelmans

USA 2022

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 151 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

VÖ-Datum: 25.05.2023

Filmzine-Review vom 01.06.2023

 

In den 50er Jahren wächst Sammy Fabelman mit seinen drei Schwestern und den Eltern in gutbürgerlichen Verhältnissen in New Jersey auf. Während sein Vater Burt (Paul Dano) als smarter Computeringenieur nach Höherem strebt, ist seine Mutter Mitzi (Michelle Williams) eine gescheiterte Pianistin, die sich leidenschaftlich um ihre Großfamilie kümmert. Für den kleinen Sammy soll dann ein Kinobesuch alles verändern: Cecil B. DeMilles Die größte Schau der Welt (1952) weckt in ihm den Wunsch, Regisseur zu werden. Ausgestattet mit einer kleinen Kamera stellt er fortan eifrig Szenen nach. Während sein Vater das neue Hobby zunächst argwöhnisch betrachtet, wird Sammy von seiner Mutter fortan unterstützt. Schon bald zeigt er in seinem Pfadfinder-Klub seinen ersten Kurzfilm: einen Western…

In dem Biopic Die Fabelmans erzählt Meisterregisseur Steven Spielberg seine ganz persönliche Kindheits- und Jungendgeschichte. Sein Alter Ego ist der kleine Sammy Fabelman (Mateo Zoryan Francis-DeFord), der zunächst nur den Zusammenstoß zweier Züge mit einer Spielzeugeisenbahn und einer 8-mm-Kamera nachstellt und dann relativ schnell die unvergleichliche Magie des Kinos für sich entdeckt. Darüber hinaus setzt Spielberg seiner eigenen Familie ein filmisches Vermächtnis, allen voran seiner 2017 verstorbenen Mutter, zu der er bekanntermaßen ein ganz inniges Verhältnis hatte. Verkörpert wird sie von Michelle Williams in einer fast schon überlebensgroßen Performance, in der sie fast jede noch so kleine Szene für ihre ganz persönliche Oscarbewerbung beansprucht. Damit drängt sie die anderen Darsteller wie etwa Paul Dano oder Seth Rogen (als „Onkel“ Benny) ein wenig in den Hintergrund. Glücklicherweise lässt sich der jugendliche Sammy-Darsteller Gabriel LaBelle davon jedoch nicht beeindrucken und spielt den jungen Spielberg als eine leidenschaftliche Mischung aus Träumer und Außenseiter. Natürlich werden auch die einen oder anderen traumatischen Ereignisse emotional ausgeleuchtet, etwa wenn Sammy an der neuen Schule in Kalifornien das Opfer von antisemitischen Mitschülern wird. Doch die besten Momente präsentiert Die Fabelmans bei den „Behind-the-Scenes“-Aufnahmen, die den Nachwuchsregisseur trickreich und kreativ bei dessen ersten Gehversuchen zeigen. Hier übt der größte Spektakel-Meister in der Geschichte des Kinos schon mal für die Zukunft. Ganz am Ende bietet der Film dann noch ein echtes Highlight, denn in einer der letzten Szenen trifft Fabelman in Hollywood auf sein legendäres Idol John Ford, den kein geringerer als Kultfilmer David Lnych hinreißend verkörpert.

 

Blu-ray Extras:

    • Entstehung der Welt der „Fabelmans“ (21 min)
    • Familiendynamiken (15 min)
    • „Die Fabelmans“: Eine persönliche Reise (11 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Zum einen ein nostalgischer Liebesbrief an das Kino, zum anderen eine emotionale Reise in die Vergangenheit des erfolgreichsten Regisseurs aller Zeiten.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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