Die Farbe des Ozeans
D | Spanien 2011
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 92 Min.
Studio: Südart Filmproduktion
Vertrieb: Lighthouse Home Entertainment
Filmzine-Review vom 19.12.2012
Nathalie (Sabine Timoteo) macht Urlaub auf Gran Canaria. Am Strand von Maspalomas wird sie Zeugin, wie ein Boot mit Flüchtlingen aus Afrika landet, darunter Zola (Hubert Koundé) und sein siebenjähriger Sohn Mamadou (Dami Adeeri). Sie versucht den beiden zu helfen, wird aber bald von der Polizei und den anrückenden Hilfskräften an weiteren Kontakten gehindert. Als Zola im Auffanglager feststellt, dass er wohl keine Chance auf politisches Asyl hat, flieht er und findet gemeinsam mit seinem Sohn Unterschlupf in einem Schwimmbad…
Zwischen drei Protagonisten aus unterschiedlichen Welten spinnt Die Farbe des Ozeans einen feinen Erzählfaden, der auf sehr unaufgeregte und dafür umso bewegendere Weise zeigt, wie viele Schattierungen zwischen Schwarz und Weiß liegen – und wie schwer es sein kann, die Not anderer zu lindern… Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Perspektiven – einer deutschen Touristin zwischen Beziehungsstress und Nächstenliebe, eines senegalesischen Flüchtlings in Sorge um Leben und Zukunft seines Sohnes und eines spanischen Polizisten zwischen Familienverpflichtungen und Job-Frust – zeichnet ein feines und nachdenklich stimmendes Bild einer Welt, in der es gar nicht so einfach ist, zwischen Richtig und Falsch und zwischen Gut und Böse zu unterscheiden…
Das sensibel inszenierte Drama von Regisseurin Maggie Peren überzeugt mit einer stimmigen internationalen Cast, bemerkenswerten Schauspielleistungen und einer authentischen Story, die leider viel zu deutlich macht, dass sie genau so immer und immer wieder überall auf der Welt passiert. Kein schöner Gedanke – aber ein wichtiger Film, nach dessen Ende man seine Lieben umso enger in die Arme schließt und ein kleines Dankgebet für das eigene, vergleichsweise sorgenfreie Leben in den Himmel schickt…
Die spanisch-deutsche Koproduktion wurde in drei Sprachen gedreht, so dass je nach Situation und beteiligten Charakteren mal Spanisch, mal Französisch und mal Deutsch gesprochen wird. Ein nicht zu verachtender Authentizitätsfaktor, der in der deutschen Synchronisation zwangsweise verloren geht – wer irgendwie die ausreichenden Sprachkenntnisse besitzt oder sich mit dem Lesen von Untertiteln anfreunden kann, dem sei deshalb die Originalspur (versteckt sich im übrigen unter den \“Extras\“) wärmstens ans Herz gelegt.
Katjas Filmwertung
Unaufgeregt-authentisches Drama über ein leider viel zu alltägliches Flüchtlingsschicksal – bewegend und sensibel inszeniert.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Álex González, Dami Adeeri, Friedrich Mücke, Hubert Koundé, Nathalie Poza, Sabine Timoteo
Musik: Carolin Heiß, Marc-Sidney Müller
Produzent(en): Boris Jendreyko, Thomas Klimmer